5 Fragen an… Dr. Thorsten Hennrich

5 Fragen an... Dr. Thorsten Hennrich

 
Aus der Reihe "Innovative Köpfe" (27)
 

In der Kolumne "5 Fragen an..." interviewen wir regelmäßig innovative Köpfe aus den Bereichen IT-/RZ-Betrieb und Hosting. In dieser Woche stellen wir Dr. Thorsten Hennrich aus Frankfurt am Main vor.

Dr. Thorsten Hennrich, 36, verantwortete über ein Jahrzehnt als Geschäftsführer der Frankfurter Mainlab GmbH die Rechenzentrumsumgebungen an den Standorten Frankfurt und Amsterdam. Er promovierte im Bereich Cloud Computing und Datenschutz. Derzeit berät er Unternehmen in den Bereichen Outsourcing, Cloud und IT-Recht als Rechtsanwalt in Frankfurt am Main.

 
Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit dem Internet erinnern?

Das muss etwa im Jahr 1994 gewesen sein, als meine Brüder und ich mit einem Modem mit einer Übertragungsrate von 2400 Baud unsere ersten Dial-Up-Verbindungen herstellten. Mein Vater hatte dieses Modem mitgebracht und so den Startschuss gegeben. Schon sehr bald wurde das Gerät durch ein schnelleres Modem ersetzt. Wir nutzen, wie so viele User zu dieser Zeit, AOL und freuten uns noch über jede neue E-Mail. Als Computer kam ein 486er mit damals superschnellen 100 MHz zum Einsatz.

 
Welchen Service erbringen Sie für die Internetwirtschaft?

Als IT-Jurist berate ich Unternehmen der Internetwirtschaft im IT-Recht, insbesondere zu vertragsrechtlichen Angelegenheiten. Hierbei kommen mir natürlich die langjährige Branchenkenntnis im Rechenzentrums-Umfeld sowie das technische Verständnis und die Erfahrung mit komplexen IT-Umgebungen zugute.

 
Wie sind Sie auf eco aufmerksam geworden?

Den eco-Verband kenne ich seit vielen Jahren von zahlreichen Veranstaltungen. Besonders hervorzuheben ist mit Sicherheit die jährliche Gala in Köln. Als Verband der IT-Branche treffe ich eco aber natürlich auch auf der CeBIT in Hannover, den World Hosting Days im Europapark oder den Internet Security Days im Phantasialand. In meiner Frankfurter Heimat ist eco selbstverständlich rund um das DE-CIX oder auf einem Cloud Computing Local Talk des EuroCloud Deutschland_eco präsent. Als IT Jurist bin ich dem Verband aber auch schon auch auf spezifischen Events in der IT Rechts-Branche begegnet. Außerhalb Deutschlands erinnere ich mich überdies gerne an ein Wiedertreffen mit einem eco-Mitarbeiter auf dem Dublin Web Summit in Irland, zu dem wir eingeladen waren.

 
Ihr Lieblings Buzzword aus dem IT- und RZ-Umfeld?

Cloud Computing, DAS „Buzzword“ schlechthin im IT- und RZ-Umfeld. Die Herausforderungen von Cloud Computing an den Rechtsrahmen für Datenschutz waren bereits das Thema meiner Doktorarbeit. Über die Jahre habe ich mich in der täglichen Praxis sowie in verschiedenen Fachbeiträgen aber aus ganz unterschiedlichen Perspektiven mit dieser Materie befasst. Gerade im wissenschaftlichen Bereich erfordert jede sachgerechte Auseinandersetzung mit diesem ganz und gar wolkigen Oberbegriff zunächst eine begriffliche Klärung. In der Regel erfolgt dies zunächst unter Rückgriff auf anerkannte Definitionen, wie von Seiten des US-amerikanischen National Institute for Standards and Technology (NIST) oder des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). In der Praxis haben aber vor allem die hohe Beliebtheit des Schlagwortes „Cloud“ und die äußerst vielfältige Verwendung als reiner Marketingbegriff die begrifflichen Konturen gerade in den letzten Jahren weiter „vernebelt“. Der Buzzword-Charakter verdeutlicht sich insbesondere an dem großen Spektrum an Leistungen, dass sich hinter dem zentralen Gedanken von „IT-as-a-service“ heutzutage wiederfindet.

 
Wie sähe für Sie ein Leben ohne Internet aus?

Das ist aus heutiger Sicht natürlich nur schwer vorstellbar! Die menschliche Zivilisation konnte sich aber über Jahrtausende auch ohne Bits und Bytes fortentwickeln. Dennoch möchte ich die zahlreichen digitalen Helfer im heutigen Alltag nicht missen.