Die Bundesnetzagentur hat gestern neue Sicherheitsanforderungen für Telekommunikationsnetzbetreiber veröffentlicht, die sie gemeinsam mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und dem Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit des Bundes erarbeitet hat und hat damit gleichzeitig die Konsultation zum Entwurf gestartet.
Der Verband der Internetwirtschaft bemängelt, dass viele der berechtigten Kritikpunkte der Internetbranche nicht oder kaum berücksichtigt worden sind. Dazu sagt eco Vorstand Klaus Landefeld: „5G ist die zentrale kritische Infrastruktur der Zukunft! Definierte Sicherheitsanforderungen sind wichtig auf dem Weg zum 5G-Standard, allerdings haben wir in Deutschland bereits ein hohes Sicherheitsniveau in der Telekommunikationsinfrastruktur, mit überzogenen Sicherheitsvorgaben laufen wir aber Gefahr, unser Gigabitziel ein weiteres Mal zu verfehlen und im internationalen Vergleich noch weiter zurückzufallen.“
eco unterstützt das Bestreben der Bundesnetzagentur, die IT-Sicherheit in Deutschland weiter zu stärken und Monokulturen im Telekommunikationsbereich zu vermeiden, jedoch erkennt der Verband der Internetwirtschaft auch Nachbesserungsbedarf im Entwurf: als besonders nachteilig erachtet eco die weiterhin anhaltende Rechtsunsicherheit für Unternehmen, da die Festlegung kritischer Kernkomponenten erst zu Beginn 2020 erfolgen soll. Außerdem ist unklar, welche Unternehmen außer Mobilfunkdienste-Anbieter mit mehr als 100.000 Kunden, noch von verschärften Auflagen betroffen sein könnten.
Insgesamt bietet der Entwurf der Bundesnetzagentur für eco jedoch eine fundierte Diskussionsgrundlage zur Konsultation, an der sich eco weiter aktiv beteiligen wird. Die eingereichte eco Stellungnahme zu den Eckpunkten für Sicherheitsanforderungen für Telekommunikationsnetzbetreiber der Bundesnetzagentur ist hier online.