Digitale Transformation im Zeichen der Kieler Woche
Kiel, 21. Juni 2016 – Annähernd 50 IT- und Internet-Experten folgten einer gemeinsamen Einladung von eco, Addix und der Kieler Wirtschaftsförderung zum Informationsaustausch und Networking mit norddeutschen Vertretern aus Politik, Forschung und Industrie.
Das zweitägige Event stand unter dem Motto „Kieler Woche – Im Zeichen der Digitalen Transformation„. Auf den insgesamt vier Stationen bestand für die Gäste ausreichend Gelegenheit, Kontakte mit schleswig-holsteinischen Startups zu knüpfen, sich über aktuelle Entwicklungen im Software-Engineering zu informieren sowie einen Blick hinter die Kulissen der Kieler Woche zu werfen.
Björn Schwarze, Geschäftsführer der Addix Internet Service GmbH sowie Initiator der Veranstaltung begrüßte die deutschlandweit angereisten Experten im Wissenschaftspark der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt.
Zusammen mit den Kieler Nachrichten betreibt die Addix seit Anfang des Jahres 2016 ein öffentliches und kostenfreies City WLAN-Netz.
„Mit #KN_WLAN legen wir den Grundstein für eine Smart City“, so Björn Schwarze über das Projekt.
Werner Kässens, Geschäftsführer der lokalen Wirtschaftförderung berichtete im Anschluss über die Gründungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für Startups am „Digital-Standort“ Kiel.
Kässens hatte sogleich mehrere innovative Unternehmensgründer mitgebracht, die in Kurzvorträgen den Teilnehmern ihre Ideen skizzierten.
Wie arbeitet ein Global Player mit einem Startup zusammen?
Marcus Bauer, Projektmanager der SailTracks und Stefan Lacher, SAP AG, zeigten den Gästen anschaulich, wie man mit reichlich IT Know-How eine Segelregatta zuschauergerecht aufbereiten kann. Onboard Video & Audio, GPS Tracking, Augmented Reality oder User Involvement sind hierbei nur einige der genannten Schlagworte.
So wurden beispielsweise durch SAP im vergangenen Jahr 2015 in 2057 getrackten Rennen insgesamt mehr als 70 Mio. GPS-Daten gerendert und 43 Mio. Windmessdaten mit Hilfe von SAP Sailing Analytics berechnet um entsprechende „Windfelder“ grafisch darzustellen.
„So sieht die Zukunft deines Papierkrams aus“
Andreas Rittler und Andreas Klug, beide Vorstände der ITyX Solution AG stellten mit ihrer App fileee ein intelligentes Dokumentenmanagement-System vor, und skizzierten die unterschiedlichen Mentalitäten aus den Bereichen Enterprise und Startups.
Innovation könne man zwar kaufen, aber vom Kauf alleine wird man nicht innovativ, so die beiden Unternehmensvorstände. Schlagworte wie „BYOS – bring your own sofa“ stehen hierbei nur exemplarisch für einen neuen Wandel in der Arbeitskultur.
„Unser digitales Schaufenster zeigt, was eine Stadt wirklich zu bieten hat.“
Daniel Faulhaber, Mitgründer von bummelbu.de fasste die Merkmale seines lokalen Online-Einkaufsportals wie folgt zusammen: „Wir picken die besten Produkte in Deinem Umkreis heraus und bringen Kunden und lokale Händler wieder näher zusammen.“
Durch die lokale „Social-Shopping-Comunity“, welche sich zum Ziel gesetzt hat, die lokalen Geschäfte stärker mit der Kundschaft zu verbinden sollen mehr potentielle Onlinekunden in die Innenstädte gelockt werden.
„Wir wollen das ebay für Sammler von ,Magic‘-Karten werden“
Peer Richelsen, Mitinitiator von Snapcardster hat sich zum Ziel gesetzt, mit seiner App das Verwalten des Sammelkartenspiel Magic zu revolutionieren. So soll nicht nur die digitale Archivierung vereinfacht werden, Richelsen will seinen Usern auch die Möglichkeit bieten, auf einem digitalen Marktplatz richtiges Geld zu verdienen.
Die Digitale Wirtschaft sichert in Kiel bereits 10000 Arbeitsplätze
Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister von Kiel fasste in seinen Ansprache die wirtschaftliche Situation der Landeshauptstadt äußerst positiv zusammen. So habe sich in den letzten fünf Jahren die Zahl der in der digitalen Wirtschaft beschäftigten Menschen verdoppelt und liege nun bei 10000 Arbeitsplätzen – mehr als Werft- und Marine-Industrie zusammen.
Dr. Frank Nägele, Staatssekretär im Landes-Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie skizzierte die Idee eines viermonatigen Digitalen Sommer-Camps.
Ein solcher „Accelerator“ könnte bereits ansässigen als auch zukünftigen Startups helfen, ihre Ideen zu vermarkten und entsprechende Investoren zu finden.
DevOps – eine innovative Softwareentwicklungs-Kultur
Dr. Wilhelm Hasselbring, Professor für Software Engineering an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zeigte den teilnehmenden IT-Experten im Anschluss anschaulich den Zusammenhang von Betrieb und Entwicklung komplexer Software-Architekturen auf.
Die Methode DevOps (aus: Developing und Operations) hat sich hierbei zum Ziel gesetzt, eine agile Kultur der Zusammenarbeit von Entwicklung und IT-Betrieb zu fördern.
Gastgeber Dirk Cordes, Geschäftsführer der Wissenschaftspark Kiel GmbH, stellte abschließend den Standort mit seinen Besonderheiten vor. Der Campus beherbergt aktuell eine Community aus rund 100 Unternehmen mit ca. 1.600 Mitarbeitern, welche zukunftsweisende technische Infrastrukturen erforschen und vermarkten.
Thore Hansen, Geschäftsführer der Point of Sailing Marketing GmbH bot den Teilnehmern im Anschluss die exklusive Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der Segel-Regatta zu werfen.
Im Rahmen eines Segel-Törns vom Olympia-Stützpunkt Schilksee aus konnten die vermittelten „Sailing-Analytics“ hautnah in die Praxis umgesetzt werden.
Die Rückfahrt mit dem Fördedampfer bot den Gästen ausreichend Gelegenheit zum Networking.
Dr. Christina Schwarze, TLGG GmbH, berichtete über aktuelle Herausforderungen und Chancen, die eine Digitale Transformation heutigen Unternehmen bietet.
Ulf Gimm, proCom Bestmann, begrüßte am zweiten Tag die teilnehmenden Experten zum IT-Breakfast im Segelcamp 24/7 am Reventlou-Anleger.
Unter fachkundiger Anleitung konnten die Gäste an einer Jollen-Regatta auf der Kieler Förde teilnehmen. Insgesamt drei Teams segelten den Parcours unter Motorboot-Begleitung bei bestem Segelwetter.
Save the Date!
Auch für das kommende Jahr 2017 ist eine Networking-Veranstaltung im Rahmen der Kieler Woche in Planung.
Voraussichtlicher Termin: 19.-20. Juni 2017. Für Fragen, Anregungen und Ideen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Sprechen Sie uns einfach an: roland.broch@eco.de