30.07.2020

Für eine verantwortungsvolle Internetnutzung: eco Beschwerdestelle veröffentlicht Surfguide für Kinder und Jugendliche

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Beschwerdestelle des Internetverbands eco den höchsten Wert an berechtigten Beschwerden über mutmaßlich illegale Inhalten in ihrer Geschichte. Für mehr Sicherheit im Netz stellt die eco Beschwerdestelle nun einen Surfguide für die Sommerferien vor.

Berlin, 30. Juli 2020 –  Wie können Eltern sichergehen, dass ihr Nachwuchs auch während der Sommerferien digitale Angebote sicher und optimal nutzt? „Neben technischem Support wie Jugendschutzsoftware hilft vor allem eine gute Prävention“, sagt Alexandra Koch-Skiba, Leiterin der Beschwerdestelle des Internetverbands eco. So sollte zuerst der eigene Umgang im Netz kritisch reflektiert werden. „Für ein sicheres Internet muss jeder Einzelne Verantwortung tragen“, so Koch-Skiba weiter. „Vor allem Kinder und Jugendliche sind sich häufig nicht darüber bewusst, welche Reichweite ihre privaten Inhalte auf Social-Media-Kanälen oder im Internet allgemein erzielen – hier sollten Eltern unbedingt frühzeitig das Gespräch suchen und als Vorbild handeln.“ Gleichzeitig sollten illegale Inhalte im Netz nie toleriert, sondern immer gemeldet werden.

Für den Verband der Internetwirtschaft bedarf es für ein gutes Aufwachsen mit digitalen Medien einer grundlegenden und kontinuierlichen Wissens- und Kompetenzvermittlung, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Ergänzend können technische Lösungen Eltern und Erziehungsberechtigten helfen, Kinder und Jugendliche vor entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten im Internet zu schützen.

Das Team der eco Beschwerdestelle engagiert sich seit über 20 Jahren gegen rechtswidrige Internetinhalte und setzt sich auch aktiv dafür ein, dass Kinder und Jugendliche sicher & gut im Netz surfen. Die eco Beschwerdestelle gibt 5 Tipps für die optimale Nutzung digitaler Dienste für Kinder und Jugendliche im Netz:

Surfguide der eco Beschwerdestelle für Kinder & Jugendliche

  1. Sicheren Internetzugang schaffen
    Gerade kleinere Kinder sollten die ersten Schritte im Internet nicht allein machen. Eltern können ihren Kindern Webseiten empfehlen, die speziell für junge Nutzer geeignet sind. Die Kindersuchmaschine www.FragFinn.deetwa bietet nicht nur einen geschützten Surfraum, sie ist auch ein kindgerechtes Internetportal mit Nachrichten und Surf-Tipps. 
  1. Schutzsoftware einrichten
    Auch Jugendschutzprogramme können Eltern dabei helfen, dass Kinder und Jugendliche nur Inhalte im Internet abrufen können, die für ihr Alter geeignet sind. Es gibt Jugendschutzprogramme für einzelne Dienste/Angebote wie beispielsweise: Netflix, Nintendo oder Prime Video. Darüber hinaus werden diensteübergreifende Jugendschutzprogramme beispielsweise unter: www.jugendschutzprogramm.dezum Download angeboten. 
  1. Schutz persönlicher Daten
    Eltern sollten gemeinsam mit ihrem Kind eine E-Mail-Adresse oder ein Nutzerprofil in einem sozialen Netzwerk einrichten. Vor der Anmeldung sollten Eltern die Geschäftsbedingungen und Datenschutzerklärungen einsehen und sich vergewissern, ob das Angebot überhaupt für ihr Kind geeignet ist. Kinder müssen darüber aufgeklärt werden, dass sie beim Surfen Spuren im Internet hinterlassen. Die Benutzernamen von Kindern sollten keinen Bezug zu persönlichen Daten enthalten. Das richtige Passwortsollte mit Bedacht gewählt werden und aus einer Variation aus Klein- und Großbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen bestehen. Passwörter sind zudem geheim zu halten und nur für jeweils ein Benutzerkonto zu verwenden. 
  1. Medienkompetenz und Urheberrechte vermitteln
    Grundsätzlich sollten Medien gemeinsam mit den Eltern von Kindern erlebt und entdeckt werden: Soziale Werte und rechtliche Rahmenbedingungen müssen im Internet genauso wie in der analogen Welt vermittelt werden. Insbesondere im Umgang mit sozialen Medien und mobilen Messengerdiensten sollte, neben einem respektvollen „Miteinander online“, auch die richtige Verwendung von eigenen und fremden Bildern gelehrt werden. Gerade Kindern und Jugendlichen ist häufig gar nicht bewusst, welche Bilder sie von sich selbst erstellen und dass in vielen Fällen das Verbreiten („Teilen“) von eigenen oder fremden Bildern gegen straf- und/oder urheberrechtliche Gesetze verstoßen kann. Bei der Vermittlung dieser Medienkompetenz sollte auch der Lehrsatz „Das Internet vergisst nicht“ keinesfalls vergessen werden. Unterstützung und Materialien finden Eltern zum Beispiel unter www.klicksafe.de. 
  1. Rechtsverstöße im Internet sofort melden
    Ältere Kinder und Jugendliche sollten über Melde- und Hilfsangebote informiert sein, um richtig zu reagieren, sobald Ihnen rechtswidrige Inhalte im Internet begegnen. So nimmt die eco BeschwerdestelleHinweise zu allen Internetdiensten entgegen: Webseiten, E-Mails, Datenaustauschdiensten, Chats, Newsgroups und Foren. Inhalte melden kann jeder Internetnutzer. Die Juristen der eco Beschwerdestelle prüfen dann, ob der gemeldete Inhalt tatsächlich rechtswidrig ist und ergreifen entsprechende Maßnahmen, damit der Inhalt aus dem Internet entfernt wird. Strafbare Inhalte werden zudem grundsätzlich bei den Strafverfolgungsbehörden angezeigt. Haben Kinder und Jugendliche zudem Redebedarf, ist das Kinder- und Jugendtelefon von Nummer gegen Kummer e.V.der richtige Anlaufpunkt.
eco zum Weltkindertag: „Fit & sicher in die digitale Zukunft“