12.09.2014

So mancher Vertreter der Generation Y ist der geborene Chef

von Lucia Falkenberg (eco e. V.) und Ursula Vrancken (IPA Institut)

… aber eben nicht alle! Die Generation Y gibt es ebenso wenig wie irgendeine Generation vor ihr.
Und zum Glück wird sich diese nächste Generation mehr als alle vor ihr durch individuelle Lebensentwürfe und ungewöhnliche Karrierewege auszeichnen – und einige dieser Wege werden sicher in der Chefetage enden!

Aber mit der digitalen Revolution ändern sich nicht nur die allgemeinen Arbeitsbedingungen. Auch das Führungsverhalten wird sich in Zeiten von New Work erheblich von dem der „alten Schule“ unterscheiden. Zum Glück? Das wird sich herausstellen: Sicher aber ist, dass der Wunsch nach Ehrlichkeit (den die HR Trends Studie offenlegt) und die Frage nach dem Sinn hinter dem eigenen Handeln Führungspotenzial mit sich bringen, das hoffen lässt und das es zu entwickeln gilt.

Nun hat es sich mittlerweile rumgesprochen, dass Personalmarketing für die so genannte „Zielgruppe Generation Y“ anders aussieht als bisher. Social Media, Recrutainment und die besten Employer Branding Strategien (eco berichtete) treiben aktuell die Personaler um. Arbeitgeber sind gefordert, neue Wege auszuprobieren und an ihrer Attraktivität zu arbeiten.

Hängt der sprichwörtliche Fisch erst an der Angel und ist der Arbeitsvertrag einmal unterzeichnet, macht sich oft Hilflosigkeit breit. Über Jahrzehnte bewährte Programme funktionieren nur noch eingeschränkt, weil der Nachwuchs bei der Führung anderen Werten und Lebensmotiven folgt als die Elterngeneration.

Sinnvolle Aufgabe und Kommunikation auf Augenhöhe

Wer von der neuen Generation unsinnig lange Präsenzzeiten („war gestern Abend wieder der Letzte“) oder sinn-suspekte Meetings erwartet, wird sie kaum motivieren können, (Führungs-)Verantwortung zu übernehmen. Auch hat der Dienstwagen in Zeiten von Carsharing als Motivator deutlich an Attraktivität eingebüßt: Überhaupt treten die früher geschätzten Statussymbole deutlich in den Hintergrund.

Stattdessen zählen als sinnvoll empfundene Aufgaben und Teil eines selbstorganisierten Teams zu sein, in dem auf Augenhöhe kommuniziert wird. In dieser Umgebung entwickelt sich der Mitarbeiter von morgen unter Umständen schnell zum engagierten Leistungsträger. Dann ist auch die Frage nach der Arbeitszeit nicht mehr so wichtig.

Bleibt nur zu hoffen, dass die momentanen Entscheidungsträger Entwicklungsmaßnahmen ergreifen, die zur nachfolgenden Generation passen: Wenn unser People Management neue Führungsansätze liefert, die Freiheit erlauben, Selbstorganisation erfolgreich machen und individuelle Entwicklung coachen, dann wird so mancher Digital Leader beweisen, dass er der geborene Chef ist.

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