15.10.2020

eco zur Konferenz der EU-Digitalminister: GAIA-X muss international Form annehmen

Berlin, 15. Oktober 2020 – Bei einer virtuellen Konferenz der europäischen Digitalminister soll heute der Zusammenschluss europäischer Cloud-Kapazitäten vereinbart werden. Für den Verband der Internetwirtschaft gilt GAIA-X in diesem Zusammenhang als Vorzeigeprojekt, mit dem Potential die Chancen der Datenökonomie voll auszuschöpfen und gleichzeitig den digitalen Binnenmarkt zu realisieren.

Dazu sagt Andreas Weiss, eco Geschäftsbereichsleiter Digitale Geschäftsmodelle:

„GAIA-X wird nicht ohne Grund als Vorzeigeprojekt für europäische Cloud-Initiativen gehandelt. Denn GAIA-X sorgt dafür, dass der wächst, der mit anderen teilt. Die heutige Konferenz der Digitalminister ist damit ein wichtiger Anstoß, um langfristig die digitale Souveränität in Europa voranzutreiben, und gleichzeitig die europäischen Standards in Bezug auf Datenschutz, digitale Ethik und Energieeffizienz zu wahren.“

Bestehendes neu kombinieren, Services und User direkt zusammenbringen

GAIA-X ermöglicht die Bereitstellung von föderierten digitalen Infrastruktur- und Datendiensten für die digitale Wertschöpfung in Europa. Auch Edge- und Interconnection-Services sollen sich in die Architektur einbeziehen lassen: „Wir kombinieren bestehende Cloud-Angebote in Europa neu miteinander“, sagte Andreas Weiss. „So entsteht ein offenes und interoperables System, das auf einheitlichen Standards und europäischen Werten und Standards aufbaut.“

Die jetzt in Gründung befindliche GAIA-X Entität als Non Profit Verein in Belgien, initiiert von 22 Unternehmen aus Deutschland und Frankreich, muss nun zügig repräsentativ für alle interessierten EU-Mitgliedsstaaten erweitert werden.“

Öffentliche Hand muss Nachfrager, Bezieher und Nutzer von Cloud-Dienstleistungen sein

Für eco muss auch die Nutzung von Cloud-Technologien durch die öffentliche Verwaltung einen wichtigen Impuls für die Digitalisierung in Europa setzen. Weiss: „Die Digitalisierung in Europa kann nur gelingen, wenn alle öffentlichen Einrichtungen und Behörden in den Mitgliedsstaaten ihre Vorbildfunktion erfüllen und ihre Dienste ebenfalls digital anbieten.“

Das Projekt GAIA-X

Die Idee zu GAIA-X wurde erstmals auf dem Digital-Gipfel im Oktober 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem arbeiten mehrere hundert Experten an dem umfassenden europäischen Datenökosystem mit. So ist entlang konkreter Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Wirtschaftsbranchen und dem öffentlichen Sektor eine initiale technische Architektur entstanden, auf der sich Daten breit zugänglich machen und vertrauensvoll austauschen lassen werden.

Verschiedene Arbeitsgruppen entwickeln innerhalb des Projekts konkrete Anwendungen, unter anderem in den Bereichen Industrie, Gesundheitswesen, Finanzen und Energie. Bereits 2021 soll GAIA-X funktional sein und europäischen Firmen eine Alternative neben den weltweiten Hyperscalern für Speicher-, Software- und Rechendienstleistungen über das Internet geben. Im Kern stehen Datensouveränität, Datenverfügbarkeit in Europa und die Förderung von Innovation für die europäische Wirtschaft im Vordergrund.

Alle Publikationen finden Sie unter www.data-infrastructure.eu.

Andreas Weiss