eco
15.12.2021

5 Fragen an Jan Wendenburg, IoT Inspector

IoT Sicherheit darf nicht länger ein blinder Fleck sein, fordert Jan Wendenburg im Interview. Der IoT Inspector CEO will sich vernetzt mit anderen eco Mitgliedern dafür einsetzen, IoT Schwachstellen und Compliance Verstöße über den gesamten Lebenszyklus von IoT-Geräten hinweg zu identifizieren.

Herr Wendenburg, würden Sie IoT Inspector kurz vorstellen?

IoT Inspector ist die führende europäische Plattform für automatisierte Sicherheitsanalysen und Compliance Checks von IoT, Industrial IoT und OT Firmware und ist Mitglied von “IT Security Made in Germany”. Mit unserem leistungsfähigen, automatischen Onlineservice decken Gerätehersteller, Integratoren und professionelle Anwender aus allen Branchen Sicherheitslücken und Compliance Verstöße in IoT Geräten auf. Durch eine Integration unserer Services in die Produktentwicklung und Einkaufsprozesse wird IT-Sicherheit auch für IoT gewährleistet, und gleichzeitig wertvolle Zeit, Ressourcen und operative Risiken reduziert.

Welche Themen der Digitalisierung sind Ihnen besonders wichtig?

Ohne IoT Sicherheit wird zukünftig kein Unternehmen, keine Organisation oder Behörde überleben. Egal ob kritische Infrastrukturen wie Energie- und Wasserversorger, Autos, Flugzeuge, medizinische Geräte, Netzwerkdrucker und sogar der Staubsauger-Roboter zuhause – ohne IoT Sicherheit können alle Geräte und Daten manipuliert, Leben gefährdet und substanzielle Schäden verursacht werden. Leider ist das Thema IoT Sicherheit vielerorts immer noch ein blinder Fleck, und automatisierte Lösungen wie IoT Inspector wenig bekannt. Uns ist es wichtig, dass IT-Sicherheit bei der Digitalisierung nicht vergessen oder ignoriert wird.

Was sind momentan besondere Herausforderungen Ihrer Branche und wie arbeiten Sie daran mit? 

Wir entdecken Schwachstellen in über 90 Prozent aller IoT Geräte, die wir mit unserer Plattform analysieren. Erst kürzlich haben wir z.B. in Kooperation mit der Zeitschrift CHIP einen großen Router-Test durchgeführt – und Sicherheitslücken in allen Geräten der durchaus namhaften Hersteller gefunden. IoT Sicherheit wird künftig die wichtigste Aufgabe im Bereich IT-Sicherheit sein. IoT Inspector packt dieses Problem an der Wurzel und identifiziert IoT Schwachstellen und Compliance Verstöße über den gesamten Lebenszyklus – von der Entwicklung über Integration bis hin zum laufenden Betrieb.

Was erwarten Sie, wie Ihre Mitgliedschaft im eco Verband Sie dabei unterstützen kann?

Wir freuen uns besonders auf die Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen innovativen Unternehmen, die hoffentlich zu vielen neuen Projekten und Partnerschaften führen.

Welche Chancen bietet uns die Digitalisierung in der Zukunft?

Digitalisierung und vor allem auch das Internet der Dinge wird unser Leben weiterhin vereinfachen – im privaten und insbesondere auch im professionellen Kontext. Umso wichtiger ist es, dass Hersteller wie auch Anwender dem Thema IoT Security in Zukunft mehr Beachtung schenken. Wir freuen uns, dass auch die Gesetzgeber hier vermehrt Druck ausüben – sei es auf EU-Ebene oder im neuen Koalitionsvertrag.

Herr Wendenburg, vielen Dank für das Interview!

Mit zahlreichen Stationen bei verschiedenen auf IT-Security fokussierten Unternehmen gehört Jan Wendenburg zu den etablierten Experten der Branche. Seine Karriere begann er bei IBM, später gründete und leitete er internationale IT-Sicherheitsunternehmen bis hin zum Börsengang. Zuletzt restrukturierte er als CEO die certgate GmbH und machte das Unternehmen zu einem der führenden Spezialisten im Bereich „Secure Mobile Authentication“, während er auch als Senator des World Business Angels Investment Forum (WBAF) junge Unternehmen fördert. Als CEO der IoT Inspector GmbH treibt er Wachstum und Internationalisierung voran. Jan Wendenburg lebt in Düsseldorf.

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