Um das DNS-Ökosystem sicherer zu machen, braucht es das Engagement unterschiedlicher Marktteilnehmer. Die eco topDNS Initiative nahm am Cloudfest im März 2022 in Rust teil, um die Branche direkt vor Ort dafür zu sensibilisieren.
Nach zwei Jahren Corona-Pause traf sich die internationale Cloud-, Hosting- und Internetbranche vom 22.-24. März wieder beim Cloudfest im Europapark in Rust. Für die rund 7.000 Besucher, 250 Speaker und 150 Aussteller drehte sich drei Tage lang alles um die neue digitale Welt. Themenschwerpunkte waren etwa die nachhaltige Cloud, das intelligente Edge oder DNS-Sicherheit.
Dazu steuerte eco mit seiner topDNS-Initiative eine gut besuchte Podiumsdiskussion zum Konferenzprogramm bei: Keith Drazek, Vice-President Public Policy & Government Relations bei VeriSign und topDNS Gründungsmitglied, leitete mit seiner Keynote zu Notwendigkeit, kontinuierlich zusammen zu arbeiten, um DNS-Sicherheitsbedrohungen zu mindern, in das Thema ein. In der anschließenden Panel-Diskussion dabei waren Hans Seeuws, External Relations Manager bei EURid, Carsten Sjoerup, Chief Technology & Product Officer bei CentralNic und Jörg Pernfuß, Security Architect bei IONOS. Moderator der Runde war Thomas Rickert, Director Names & Numbers im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V.
„Sperrungen sollten das letzte Mittel sein, um illegale Inhalte zu bekämpfen“
Die Diskutanten erörterten die Maßnahmen, die in ihren Unternehmen zur Bekämpfung von DNS-Abuse ergriffen werden und bekräftigten ihre Bereitschaft, sich ihrer Verantwortung im Kampf gegen illegale Machenschaften im Netz zu stellen. Allerdings mahnten sie an, dass Domainanbieter nicht immer der beste Ansprechpartner zur Missbrauchsbekämpfung sind, da sie lediglich die Wahl zwischen der Suspendierung der Domain und deren weiterem Betrieb haben. Die Suspendierung einer Domain kann dazu führen, dass auch rechtmäßige Inhalte und Dienste nicht mehr verfügbar sind. Daher ist eine effizientere Zusammenarbeit mit anderen Infrastrukturanbietern erforderlich. Hostinganbieter etwa können gezielter rechtswidrige Angebote herunternehmen oder Missbrauch über kompromittierte Webseiten ihrer Kunden beenden.
Konkret wurde weiterhin über präventive Maßnahmen und automatisierte Verfahren diskutiert, um Missbrauch möglichst schnell zu erkennen und zu beenden, damit das Zeitfenster, in dem Täter etwa mittels Phishing-Kampagnen Schaden anrichten können, möglichst kurz bleibt.
Konsens bestand darin, dass noch mehr Zusammenarbeit innerhalb der Branche, aber auch darüber hinaus, mehr Standardisierung und eine intensivere Diskussion über die Zusammenarbeit mit so genannten „Trusted Notifiern“ erforderlich ist. Dies deckt sich mit den geplanten Aktivitäten der topDNS-Initiative, deren Ziel es ist, alle relevanten Interessengruppen und Marktteilnehmer an einen Tisch zu bringen und diejenigen zu unterstützen, die sich im Kampf gegen DNS-Missbrauch engagieren.
eco Mitglieder wollen topDNS stärker unterstützen
Auch in zahlreichen Gesprächen rund um die sozialen Events wie Bierfest und Live-Konzerte warben die Vertreter des eco Verbands für ein größeres gemeinsames Engagement in die DNS-Sicherheit. Viele der über 1.000 internationalen eco Mitgliedsunternehmen waren vor Ort in Rust und zeigten Interesse, topDNS zukünftig zu unterstützen.