Das Domain Name System (DNS) ist eine Kernfunktion des Internets, weil es von Menschen lesbare Domain-Namen in IP-Adressen umwandelt. Der eco Verband arbeitet seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Aktivitäten daran mit, dieses „Telefonbuch des Internets” vor Manipulation und Missbrauch zu schützen und dessen Stabilität und Verlässlichkeit zu gewährleisten. Seit mehr als 25 Jahren verfolgt eco das Ziel dafür zu sorgen, dass Missbrauch und illegale Inhalte im Internet bekämpft und Straftaten verfolgt werden. Jüngst hat der eco Verband mit der topDNS Initiative diesem Thema einen besonderen Schwerpunkt verliehen. Auch die EU-Kommission hat sich eingehend mit der Thematik beschäftigt und am 31. Januar 2022 eine „Study on Domain Name System (DNS) Abuse“ veröffentlicht.
Der eco Verband begrüßt den Vorstoß der Europäischen Kommission und der Autoren, „den Umfang, die Auswirkungen und das Ausmaß von DNS-Missbrauch zu analysieren.“ Die vorliegende „Study on Domain Name System (DNS) Abuse“ ist eine der umfassendsten Arbeiten zu diesem Thema.
Gute Erkenntnisse, aber auch Schwächen
„Nach einer intensiven Analyse gemeinsam den Verbandsmitgliedern müssen wir zusammenfassend feststellen, dass die Studie und die dazugehörigen technischen Anhänge nicht in allen Aspekten konsistent sind. Auch lassen sich einzelne Empfehlungen nicht mit geltendem Recht vereinbaren“, sagt Rechtsanwalt Thomas Rickert, Director Names & Numbers im eco Verband. Die von den Autoren vorgeschlagene sehr breite Definition von DNS-Missbrauch sieht der Verband ebenfalls kritisch. Sie erschwert an einigen Stellen den Blick auf die zutreffenden Erkenntnisse der Studie, wie zum Beispiel, dass die Bekämpfung von DNS-Missbrauch nicht nur in erster Linie von Registries und Registraren von Domain-Namen geleistet werden kann, sondern dass eine ganze Reihe von Intermediären zusammenarbeiten muss, um das Problem ganzheitlich zu lösen.
Auch durch die Unterscheidung zwischen böswillig registrierten und kompromittierten Domain-Namen hat die Studie der Diskussion zum Thema DNS-Missbrauch einen positiven Impuls gegeben, insbesondere in der ICANN-Community.
Politik und Wirtschaft müssen enger zusammenarbeiten
Da die Studie allerdings auch mit dem Ziel erstellt wurde, die weitere politische Entwicklung in der Europäischen Union zu beeinflussen, rufen die Verbandsmitglieder die Europäische Kommission und politischen Entscheidungsträger auf, die Studie mit Vorsicht und im Zusammenhang mit den Kommentaren unter anderem des eco Verbandes zu lesen. Der eco Verband und seine Mitglieder arbeiten unvermindert im offenen Dialog zwischen Wirtschaft und Politik an der Gestaltung eines sicheren Internets mit einem sicheren DNS.
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