Heute Nacht kam endlich die Gewissheit:
Die IANA Stewardship Transition wird durch die US-Regierung nicht mehr verzögert oder aufgehalten.
Köln/Washington D.C. (USA), 29.09.2016 – Zum Hintergrund: Die US-Regierung hatte im März 2014 angekündigt, ihre Aufsicht über die von ICANN betreuten IANA-Funktionen aufzugeben, wenn ein geeigneter Vorschlag der globalen Community vorgelegt würde. Dies ist im März 2016 nach einer beispiellosen Anstrengung hunderter unermüdlicher Vertreter verschiedenen Stakeholder aus Wirtschaft, Regierungen, Zivilgesellschaft und dem akademischen Sektor geschehen.
Am 9. Juni 2016 hat die zuständige Telekommunikationsbehörde des US-Handelsministeriums (NTIA) angekündigt, den Vertrag mit ICANN zum Ende des Monats September auslaufen zu lassen, wenn keine unvorhergesehen Dinge passieren und damit nach sorgfältiger Prüfung bestätigt, dass der von der Multi-Stakeholder Community vorgelegte Vorschlag ihren Anforderungen genügt und ICANN in die Unabhängigkeit entlassen werden kann.
Widerstand durch Donald Trump und Ted Cruz
Fast wäre es dazu nun nicht gekommen. Erst in der vergangenen Nacht wurde der Haushalt der US-Regierung für die kommenden drei Monate verabschiedet. Insbesondere der republikanische US-Senator Ted Cruz und zuletzt auch Donald Trump hatten dafür geworben, dass die US-Regierung ihre Aufsicht nicht aufgeben sollte, was durch entsprechende Budgetbeschränkungen und Weisungen an die Administration hätte erreicht werden können.
„Ich bin erleichtert, dass die IANA Stewardship Transition nicht durch politische Machtspiele bei den Haushaltsverhandlungen gestoppt wurde. Das hätte denjenigen in die Hände gespielt, denen eine Fragmentierung und mehr staatliche Aufsicht des Internets lieb ist“, sagt RA Thomas Rickert, Director Names & Numbers im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V., der in Leitungsfunktion an der Erstellung des Community-Vorschlags beteiligt war.
Mit weiteren Informationen zum Thema ist Anfang Oktober zu rechnen, wenn die IANA-Stewardship Transition erfolgt ist.
Für Informationen aus erster Hand steht Medienvertretern Thomas Rickert als Interviewpartner zur Verfügung. Anfragen an: Thomas.Mueller@eco.de.