Auf den neuen eco Vorstandsvorsitzenden Oliver Süme warten große Aufgaben beim größten Verband der Internetwirtschaft in Europa. Er übernimmt das Amt von Prof. Michael Rotert, der eco 17 Jahre lang vorsaß. Im Kurzinterview gibt Oliver Süme einen Ausblick auf die kommenden Aufgaben und die thematischen Schwerpunkte, die er setzen will.
Herr Süme, herzlichen Glückwunsch zur Wahl in das Amt des Vorstandsvorsitzenden. Welche Aufgaben kommen jetzt auf Sie zu?
Vielen Dank. Ich danke auch den eco Mitgliedern für ihr Vertrauen und Michael Rotert für seine enormen Verdienste für den Verband in den vergangenen 17 Jahren.
Das Internet hat sich zum entscheidenden Wachstumstreiber der ITK-Industrie entwickelt und die Internetwirtschaft ist einer der wichtigsten Innovationsmotoren für nahezu alle Wirtschaftszweige in Deutschland. Mindestens genauso schnell ist eco in den letzten Jahren gewachsen und hat sich zu einem der größten und einflussreichsten Verbände der Internet- und Digitalbranche in Deutschland und Europa entwickelt. Wir sind inzwischen an drei Standorten – in Köln, Berlin und Brüssel – vertreten und in verschiedenen Kooperationen und Aktivitäten auch international in großem Umfang aktiv und involviert.
Eine der wichtigsten Aufgaben wird es sein, eco als Verband nach innen und außen als Einheit zu positionieren und mit einer Stimme für die Mitgliedsunternehmen zu sprechen. Dabei kommt insbesondere den Kompetenzgruppen als Herzstück des eco eine wichtige Funktion zu – hier werden Trends der ITK-Branche aufgenommen und weiterentwickelt, daraus müssen wirtschaftlich wie politisch unsere Positionen entwickelt und Mehrwert für die Mitgliedsunternehmen generiert werden, um bestmögliche Rahmenbedingungen für unsere Branche zu gestalten.
Welche thematischen Schwerpunkte möchten Sie setzen?
Thematisch orientieren wir uns an den technologischen Entwicklungen und ihrem potenziellen Einfluss auf die Branche. Wir wollen neue Entwicklungen so früh wie möglich aktiv begleiten und mitgestalten. Wir sehen im Moment zum Beispiel bahnbrechende Entwicklungen im Bereich künstliche Intelligenz, aber auch die Blockchain-Technologie hat hohes Innovations- und Disruptionspotenzial und wird in der Entwicklung des Internet of Things eine wichtige Rolle spielen.
Neben diesen Innovationsthemen werden wir aber auch den Kern des eco nicht vernachlässigen und das Thema digitale Infrastrukturen auch politisch weiter stark in den Vordergrund rücken. Wir wollen uns einsetzen für eine bessere Förderung von Anbietern digitaler Infrastrukturen in Deutschland, dazu gehören neben Carriern und ISPs insbesondere auch die Rechenzentrums- und Colocation-Betreiber.
Auf welchen Teil der neuen Aufgabe freuen Sie sich besonders?
Ich freue mich sehr auf die Arbeit mit unserem kompetenten und international aufgestellten Team und die Zusammenarbeit mit den Vorstandskollegen und der Geschäftsführung. Wir leben bei eco von einem sehr vertrauensvollen Verhältnis auf allen Ebenen, das ist ein extrem hoher Wert, den es zu erhalten gilt.
Der Verband hat in Deutschland und auch international seine Rolle gefunden und sich als zuverlässiger Sparringspartner der Politik erwiesen. Wir haben eine hervorragende Basis, um diese Rolle und den Einfluss von eco weiter ausbauen. Intern haben wir hierzu mit der neuen Satzung bereits die Weichen gestellt. Mit der durch Alexander Rabe ab Januar 2018 erweiterten Geschäftsführung und einer Organisation, die auch unsere internationalen Aktivitäten im Fokus hat, sind wir für die Zukunft sehr gut gerüstet.