06.05.2011

Wieder Verzögerung bei Einführung neuer Top Level Domains?

Regierungsvertreter melden Bedenken an

Die Einführung neuer Top Level Domains wie .stadt, .region oder .marke läuft Gefahr, erneut ins Stocken zu geraten: Bei einer Anhörung des US-Unterausschusses für Geistiges Eigentum, Wettbewerb und Internet haben US-Abgeordnete Bedenken zur Einführung der neuen Internetadressräume angemeldet. Nachdem die oberste Verwaltungsbehörde des Internet, dieInternet Corporation of Assigend Names und Numbers (ICANN) die Bewerbunsregeln für die neuen Top Level Domains nach jahrelangem Entwicklungsprozess im kommenden Monat endlich verabschieden wollte, ist dies ein herber Rückschlag.

Etliche Initiativen wie dotBerlin, dotKöln oder PunktBayern sind schon längst für den aufwändigen und kostspieligen Bewerbungsprozess vorbereitet, jede Verzögerung verursacht für sie erneut finanziellen Aufwand. Nachdem Regierungsvertreter im Governmental Advisory Commitee (GAC) der ICANN und ICANN selbst Ende Februar bei der ICANN Board – GAC Consultation in Brüssel in einem konstruktiven Prozess offene Fragen der Regierungsseite angehen konnten, scheint die baldige Einführung der neuen Top Level Domains nun wieder auf der Kippe zu stehen.

„Wir haben uns über die jüngst enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit der Regierungsvertreter und ICANN in den letzten Wochen sehr gefreut, weil konzentriert, ergebnisorientiert und produktiv verhandelt wurde“, sagt RA Thomas Rickert, Director des eco Names & Numbers Forums, das die Einführung der neuen TLDs intensiv begleitet. „Es steht zu befürchten, dass das neu gewonnene Vertrauen wieder aufs Spiel gesetzt wird. Es sollten jetzt alle an einem Strang ziehen, damit der veröffentlichte Zeitplan eingehalten werden kann.“

Seit dem Grundsatzbeschluss im Juni 2008 arbeitet ICANN an den Bewerbungsrichtlinien für Initiativen, die generische Top Level Domains wie .radio, Unternehmens-TLDs oder geographische TLDs schaffen möchten. Auch Unternehmen könnten sich ihren Namen oder ihre Marke als Adressendung sichern lassen und so erweiterte Marketingmöglichkeiten nutzen. Die Regeln für die Bewerbung um diese Namensräume sollten nach letztem Stand beim 41. ICANN-Meeting vom 19. bis 24. Juni in Singapur verabschiedet werden.

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