Die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die im Mai 2018 in Kraft tritt, fordert Änderungen bei Domainanbietern im Umgang mit personenbezogenen Daten. Besonders spürbar werden die Veränderungen beim so genannten Whois-Dienst. Hier werden personenbezogene Daten nicht mehr wie bisher öffentlich zugänglich sein. Problematisch ist jedoch, dass die notwendigen Änderungen den geltenden Richtlinien und Verträgen mit ICANN widersprechen.
Die internationale Organisation, welche die Vergaben von Namen und Adressen im Internet koordiniert, hat sich im vergangenen Jahr am 17. November in einem Statement zur aktuellen Situation geäußert. Demnach plant ICANN vorerst keinerlei Konsequenzen für Registries oder Registrare, die unter Umständen ihre entsprechenden vertragsgemäßen Verpflichtungen gegenüber ICANN nicht einhalten können.
eco Verband koordiniert Vorschlag an ICANN
Am 10. Januar 2018 reichte eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. bei ICANN einen umfassenden Vorschlag ein. Das umfangreiche Papier mit dem Titel „eco GDPR Domain Industry Playbook“ sowie eine entsprechende Zusammenfassung wurden zwischenzeitlich auf der Website von ICANN veröffentlicht:
Das Playbook hat bereits mehrere Entwicklungsstufen durchlaufen. Mehr als 100 Interessenvertreter hatten sich zu diesem Papier am 11. Dezember 2017 in Brüssel beraten. Aufgrund der hohen technischen und juristischen Komplexität werden sicherlich noch weitere Diskussionen zu unterschiedlichen Aspekten geführt werden. Die unten genannten Unternehmen haben sich dafür ausgesprochen, den erarbeiteten Vorschlag ICANN zu unterbreiten:
Registries:
Afilias Ltd.; dotBERLIN GmbH & Co. KG; CentralNic Ltd.; Donuts Inc.; Dot Global Domain Registry; Neustar, Inc.; Nominet; Public Interest Registry (PIR); tldbox GmbH; VeriSign, Inc.;
Registrare:
1&1 Internet SE; Arsys Blacknight Internet Solutions Ltd.; GoDaddy; Realtime Register B.V.; Strato AG / Cronon AG; TUCOWS INC.; united-domains AG
Bis zum 29.01.2018 können die von ICANN veröffentlichten Modelle per Mail an gdpr@icann.org kommentiert werden. eco wird diese Gelegenheit zur Stellungnahme wahrnehmen und weiterhin im Sinne der Anbieter die Diskussion vorantreiben.
