Digitalisierung der Verwaltung
Bislang zeichnet sich die Digitalisierung der Verwaltung dadurch aus, vorhandene Prozesse entweder effizienter zu gestalten oder zu beschleunigen. Der Einsatz der Blockchain-Technologie birgt darüber hinaus das Potenzial, diese nicht nur zu vereinfachen, sondern auch die Transparenz in den Verwaltungsprozessen zu erhöhen.
Effizienz, Transparenz und Governance-Modelle standen daher im Zentrum der Veranstaltung der eco Kompetenzgruppe Blockchain. Am 7. September kamen dazu rund 25 Experten und Interessierte im Sitzungssaal des Rathauses Düsseldorf zusammen.
Die Besucher begrüßte Jürgen Gerreser, zuständig für die Branchenentwicklung Mobile/ITK & Startup-Support bei der Landeshauptstadt Düsseldorf. Anschließend gab Stephan Zimprich, Leiter der eco Kompetenzgruppe Blockchain, einen Überblick über die Agenda des Tages und führte in das Thema ein.
Blockchain-Anwendungen für E-Government
Den ersten Impulsvortrag des Tages übernahm Peter Adelskamp, CDO Der Landeshauptstadt Düsseldorf, der einen Überblick zum Stand der Digitalisierung der Verwaltung in der Stadt gab. Am Beispiel des im Juni 2018 gestarteten neuen Serviceportals der Landeshauptstadt erläuterte er das Vorgehen, wie Dienste und Services digitalisiert werden und diskutierte mit den Teilnehmern, wo er potenzielle und sinnvolle Anknüpfungspunkte für eine mögliche Nutzung von Blockchain sieht.
Dr. Thomas Rose vom Fraunhofer FIT ergriff anschließend das Wort und gab einen Überblick, welche Charakteristika der Blockchain-Technologie seiner Ansicht nach für die Digitalisierung und Automatisierung von Verwaltungsprozessen besonders hilfreich sind und wie diese eingesetzt werden können.
Unter dem Titel „Dokument- und Identitätsmanagement mit Blockchain“ erläuterte Dieter Rehfeld von regio IT, dass der Einsatz von Blockchain überall dort Sinn mache, wo die Verwaltung die Veränderung von Rechten registriere und diese Veränderung eindeutig, nachprüfbar und nicht löschbar protokolliere. Die Blockchain werde dabei keine Register ersetzen, sondern vielmehr bestehende Register miteinander verknüpfen.
Zum Abschluss zeigte Guido Weiland, Leiter des Innovation Center bei der Materna GmbH, wie digitale Bürgerservices auf Basis einer Blockchain abgebildet und umgesetzt werden können.
Governance-Modelle für Blockchains
Abschließend diskutierten die Teilnehmer darüber, welche Governance-Modelle für den Betrieb von Blockchains im Bereich E-Government möglich sind sowie deren Vor- und Nachteile. So könnten beispielsweise bereits vorhandene kommunale Genossenschaften genutzt werden.
E-Government-Prozesse haben in der Regel eine gesetzliche Grundlage. Dies unterscheidet sich deutlich von disruptiven Geschäftsmodellen, die mit public Blockchains umgesetzt werden. Die Blockchain wird im Kontext E-Government normalerweise zur Umsetzung funktionaler Anforderungen genutzt, in der Konsensentscheidungen einer Community nicht berücksichtigt werden können.
Download
Das Protokoll zur Veranstaltung steht im Mitgliederbereich zum Download zur Verfügung.