- Girls´Day am 28.03.2019: Internetwirtschaft bietet sehr gute Karrierechancen für Frauen
- Anteil weiblicher Studierender in IT-Fächern wächst langsam, aber stetig
In der Internetwirtschaft fehlen weibliche Fachkräfte: „Auf Stellen für Programmierer oder IT-Experten bewerben sich in der Regel nur rund 10 bis 20 Prozent Frauen“, sagt Lucia Falkenberg, Chief People Officer (CPO) des eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. und Leiterin der eco Kompetenzgruppe New Work. Zwar ist die Anzahl der Studentinnen im Fachbereich Informatik leicht gestiegen, deckt aber weiterhin nicht den hohen Bedarf der Branche. „Um das zu ändern, brauchen wir deutlich mehr weibliche Talente, die heute mit ihrer Karriere in der Internetwirtschaft durchstarten und zu den Digital Ladies von morgen mit Vorbild-Charakter werden“, sagt Falkenberg.
Weibliche Vorbilder sind rar
Ob große internationale Tech-Konzerne oder mittelständische deutsche Software-Entwickler: Die weibliche Belegschaft ist in IT-Unternehmen in der Unterzahl. Laut Statista betrug sie im Jahr 2017 beispielsweise bei Apple 23 Prozent, bei Google 20 Prozent und bei Amazon und Facebook 19 Prozent. Dabei gibt es durchaus weibliche Führungskräfte in Tech-Konzernen, die sich als Vorbilder eignen, wie Uschi Vranken, Geschäftsführerin und Gründerin des IPA Institut für Personalentwicklung und Arbeitsorganisation im Rahmen der Gesprächs-Reihe „Women in Tech“ des eco Verbands erklärt, zum Beispiel Sheryl Sandberg, Geschäftsführerin bei Facebook. Die amerikanische Vorzeigemanagerin zeichnet neben großer Überzeugungskraft auch die Gabe zur gesunden Selbstvermarktung aus, welche vielen Frauen und jungen Mädchen fehlt. „Frauen sind oft zu bescheiden. Sie müssen in einer immer lauteren Selbstmarketing-Welt lernen, zuzugreifen und auf sich und ihre Fähigkeiten aufmerksam zu machen. Frauen sollten klar definieren, was sie werden und haben wollen und nicht zögern, sich auch das beste Stück vom Karriere-Kuchen abzuschneiden“, erklärt Uschi Vranken.
Dafür brauche es vor allem starke Vorbilder. „Weibliche Vorbilder haben eine immens wichtige Funktion“, weiß Lucia Falkenberg aus Erfahrung. „Sie ziehen weitere Bewerberinnen an, agieren in Unternehmen als Mentorinnen für ihre Kolleginnen und wirken sich positiv auf das Unternehmensimage aus.“ Unternehmen seien daher gut beraten, ihre weiblichen Fach- und Führungskräfte bei Kongressen, Messen und Panel-Diskussionen in die erste Reihe zu holen.
Mädchen studiert MINT
Tolle Jobaussichten, spannende Karrierewege und Tätigkeiten mit Herausforderung – wer sich für einen Studiengang der so genannten MINT-Fächer entscheidet, sichert sich Vorteile beim Berufsstart. Das sehen auch immer mehr Studentinnen so: 2018 starteten bundesweit 39.607 Erstsemester in ihr Informatikstudium. Davon waren laut Statistischem Bundesamt 8.918 weiblich. Auch bei den IT-Ausbildungsberufen verbessert sich die Frauenquote von Jahr zu Jahr. „Lehrer und Eltern sind nach wie vor wichtige Beeinflusser der Berufswahl junger Mädchen. Sie sollten ihre Töchter bzw. Schülerinnen ermutigen, technische Berufe zu ergreifen und die damit verbunden tollen Chancen zu nutzen“, mahnt Falkenberg. Wichtig sei es zudem, falschen inneren Glaubensätzen wie „Ich bin ein Mädchen, ich kann kein Mathe“ ebenso entgegenzuarbeiten wie geschlechterspezifischen Vorurteilen von außen. Schließlich schreitet die Digitalisierung in allen Lebensbereichen voran, wird zum Jobmotor und bietet lukrative Karrieremöglichkeiten. Gesucht werden nicht nur Fachkräfte in klassischen IT-Feldern wie der Entwicklung oder Programmierung, sondern beispielsweise auch im digitalen Marketing, in der Rechtsabteilung oder im Contolling. Diese vielfältigen beruflichen Perspektiven sollten sich weder Mädchen noch Frauen entgehen lassen.
Um Frauen in der Tech-Branche zu fördern, stellt der eco in einer Interview-Reihe inspirierende und talentierte weibliche Fach- und Führungskräfte der Internetwirtschaft vor. Veröffentlicht wird die Serie „Frauen in der Tech-Branche“ auf der eco Webseite, den eco Social-Media-Plattformen und im Newsletter. Gesucht werden weiterhin weibliche Talente der Digitalbranche. Interessierte Interview-Partnerinnen können sich gerne beim eco melden.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Kompetenzbereich New Work