- eco Verband: Breitbandausbau ist auch Voraussetzung für selbstbestimmtes Leben im Alter
- Aktuelle Bevölkerungsumfrage belegt: 89 Prozent der Deutschen sind offen gegenüber altersgerechten Assistenzsystemen (AAL), um im Alter länger im eigenen Zuhause zu bleiben
- 7. April ist Weltgesundheitstag
Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April 2019 fordert der eco Verband gemeinsam mit den Initiatoren des Dortmunder Förderprojekts für Assistenzsysteme im Alter „Smart Service Power“ (SSP) flächendeckend breitbandiges Internet in Deutschland. „Gerade in ländlichen Gebieten muss die medizinische Versorgung fit für die Zukunft gemacht werden. Voraussetzung dafür sind digitale Infrastrukturen, die jedoch immer noch nicht überall ausreichend vorhanden sind“, sagt Alexander Rabe, Geschäftsführer des eco – Verbands der Internetwirtschaft e. V. „Telemedizin ist ein starker Wachstumsmarkt und für den Wirtschaftsstandort Deutschland ebenso wichtig wie für die Menschen und die alternde Gesellschaft im Allgemeinen“, so Rabe weiter
Große Akzeptanz digitaler Assistenzsysteme
Dies zeigt auch eine aktuelle Umfrage der FH Dortmund. Demnach stehen 89 Prozent der älteren Menschen der Verwendung von altersgerechten Assistenzsystemen bei Pflegebedürftigkeit offen gegenüber.1 Wichtig ist der Altersgruppe 50+ vor allem der Umgang mit ihren Daten. 85 Prozent legen großen Wert auf Datensicherheit und wollen wissen, was mit ihren Daten passiert.1 Auch vor diesem Kontext ist der Ausbau digitaler Infrastrukturen wie Rechenzentren in Deutschland von immenser Bedeutung. Über die Hälfte der Bevölkerung (54,7 Prozent) vertraut ihre Daten Unternehmen lieber an, wenn diese auf inländischen Servern speichern, so das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Bevölkerungsumfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland durchgeführt hat.2
Weltweit flächendeckende Gesundheitsversorgung gefordert
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert eine weltweit flächendeckende Gesundheitsversorgung. 2019 steht der Weltgesundheitstag daher erneut unter dem Motto Universal Health Coverage. Der Ärztemangel, die Urbanisierung sowie der demografische Wandel stellen das deutsche Gesundheitssystem vor Herausforderungen. Im Jahr 2035 werden mehr als die Hälfte der Menschen über 50 Jahre, jeder Dritte bereits älter als 60 sein. Dies treibt den Bedarf nach altersgerechten Assistenzsystemen (AAL) für ein autonomeres Leben und das Erkennen von Gefahrensituationen bei Pflegebedürftigen immens in die Höhe. Das Marktsegment Gesundheit und betreutes Wohnen zählt laut der Studie „Der deutsche Smart-Home-Markt 2017-2022“ von eco und Arthur D. Little mit einer Wachstumsrate von 57,8 Prozent zu den Rising Stars im Gesamtmarkt Smart Home.3
Smarte Assistenzsysteme für Senioren
Altersgerechte Assistenzsysteme (AAL) machen das Leben für Senioren und pflegebedürftige Personen sicherer und ermöglichen ein selbstbestimmteres Leben im Alter — sei es durch vernetzte Notrufsysteme oder smarte Sturzsensoren. Letztere sind in der Lage, Notsituationen von Pflegebedürftigen zu erfassen und einen Alarm direkt an das Smartphone eines Angehörigen oder eines ambulanten Pflegedienstes zu schicken. „Der Pflegenotstand wird ein gutes Stück durch technische Assistenzsysteme gelöst“, sagt Dr. Bettina Horster, Vorstand der VIVAI AG und Direktorin IoT im eco Verband. „Internet-Technologie macht es für viele Senioren erst möglich, länger selbstbestimmt und sicher zu Hause zu wohnen.“ Denn dies bedeute eben einerseits auch, dass ein Pflegenotdienst im Ernstfall wie beispielsweise eines Sturzes umgehend alarmiert wird, anderseits aber routinemäßige Hausbesuche entfallen können. Ein konkretes Projekt, welches das altersgerechte Wohnen mit intelligenten, digitalen Lösungen ermöglichen will, ist Smart Service Power (SSP). Der eco Verband und zwölf weitere Anbieter und Institutionen sind an dem Konsortium beteiligt.
1 Bleja, Jelena; Uwe Großmann: Umfrageergebnisse zur Nutzung und Akzeptanz von assistierenden Techniken im Alter, März – Mai 2018; sowie dies.: Umfrageergebnisse zu Wohnen im Alter und Techniknutzung, Mai 2018. Für die beiden Studien im Auftrag des Instituts für die Digitalisierung von Arbeits- und Lebenswelten (IDiAL) wurden im Rahmen mehrerer Veranstaltungen in Dortmund (Seniorentag, „nordwärts“, „DortBunt“) 565 Personen nach deren Bereitschaft für Technik-Unterstützung im Alter befragt.
2 Civey-Umfrage https://www.eco.de/wp-content/uploads/2018/10/Infografik_Infrastrukturen.pdf
3 Der deutsche Smart-Home-Markt 2017–2022. Zahlen und Fakten. eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. und Arthur D. Little, 2017.
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