- eco präsentiert den Leitfaden „Vernetzte und autonome Mobilität“ am 24.05.2019 in München, Analysen und Handlungsempfehlungen für die Automobilwirtschaft
- Die Mehrheit der jungen Generation sieht das Internet als Schlüssel für eine sichere, vernetzte Mobilität der Zukunft
- Zukunftsvision Mobilität: alle Verkehrsmittel in einer Smartphone-App
eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. möchte die Automobilindustrie darin bestärken, die digitale Transformation der Mobilität, bis hin zum selbstfahrenden Auto, sicher und effizient voranzubringen. „Unser Ziel ist es, die Automobilwirtschaft mit der Internetbranche noch enger zu verzahnen und einen Beitrag dazu zu leisten, Mobilitätsservices und letztlich das selbstfahrende Auto mit Cybersicherheit, Datenschutz und wohldefinierten Verantwortungs- und Haftungsbereichen auf die Straße zu bringen“, sagt eco Geschäftsführer Alexander Rabe, der den 46-seitigen Leitfaden „Vernetzte und autonome Mobilität“ am 24. Mai 2019 in München erstmals der Öffentlichkeit vorstellen wird.
Das Internet als Schlüssel für die vernetzte Mobilität der Zukunft
Über die beste Route und unter Berücksichtigung aller Verkehrsmittel gelangen Kunden mit Mobilitäts-Apps immer schneller und bequemer an ihr Ziel. Um die notwendige digitale Infrastruktur aufzubauen und zu etablieren, bedarf es einer starken Internetwirtschaft, deren Unternehmen zukünftig im Mobilitäts-Ökosystem eine bedeutendere Rolle einnehmen werden.
Fahrzeuge werden vermehrt enorme Datenmengen austauschen, sei es untereinander oder im Zusammenspiel mit Ampeln, Schildern oder der Fahrbahn. Durch die vielen Schnittstellen und Funkübertragungen werden immer mehr Autos zum Bestandteil des Internets der Dinge (IoT, Internet of Things). Das sorgt auch für eine Reihe neuer Herausforderungen. „Intelligente Sicherheitskonzepte müssen von Anfang an mitgedacht werden, um Fahrzeuge zuverlässig vor Angriffen über das Internet zu schützen“, sagt Rabe. Regelmäßige Updates seien unerlässlich, um auf neue Bedrohungen zu reagieren und die Sicherheit eines Systems fortlaufend zu gewährleisten.
Ein die Welt umspannendes, digital verfasstes Mobilitäts-Ökosystem
Eine weitere Herausforderung auf dem Weg zum selbstfahrenden Auto ist der Datenschutz, den Hersteller bereits bei der Softwareentwicklung berücksichtigen sollten. Die Datenverarbeitung im Auto bei Wartung, Routenplanung, Standort / Position, Geschwindigkeit, aber auch Informationen zum Fahrverhalten, zum Entertainmentsystem und nicht zuletzt die Informationen, die Sensoren des Fahrzeugs erfassen, stehen hier im Mittelpunkt: „Der Datenaustausch und das Recht zur Verarbeitung personenbezogener Daten unterliegen den klaren Regeln der DSGVO“, sagt Rabe.
Zukünftig können außerdem die derzeit diskutierte ePrivacy-Verordnung sowie die Electronic Communications Code Directive für Connected Cars relevant werden, wenn es um elektronische Datenübermittlung geht. „Connected-Car-Anwendungen müssen maßgeblich nach dem Privacy-by-Design-Ansatz und dem Prinzip der Datensparsamkeit entwickelt und auch betrieben werden. Das Management von Privatsphäre und personenbezogenen Daten steht bei diesen Entwicklungen neben der Sicherheit im Mittelpunkt“, sagt Rabe und verweist darauf, dass auch der Gesetzgeber in der Pflicht steht, in diesem hochinnovativen Wirtschaftsumfeld pragmatische und konsistente Rahmenbedingungen zu formulieren, die der Branche auch entsprechende Rechtssicherheit gewähren. Gerade die e-Privacy Verordnung sorgt eher für Unsicherheit bei Entwicklern und Unternehmen.
Datenschutz made in Europe setzt international Maßstäbe
Schließlich stellen autonome Fahrzeuge ebenfalls das Gewährleistungs- und Haftungsrecht im Automobilsektor vor neue Herausforderungen. Insbesondere erfordert es die Sicherheit des Straßenverkehrs, dass Risiken von Fehlfunktionen in autonomen Fahrzeugen adressiert werden, möglichst bevor sie sich manifestieren. Insofern spricht vieles dafür, einen präventiven Wartungs- und Instandhaltungsansatz für autonome Fahrzeuge im Betrieb zu verfolgen.
„Sicherheit ist ein zentraler Punkt für selbstfahrende Autos“, sagt Rabe abschließend. „Wir müssen Mobilität vor Angriffen von Cyberkriminellen bestmöglich schützen und beim Datenschutz, ausgehend vom digitalen Binnenmarkt, international anschlussfähige Standards etablieren und einheitlich umsetzen. Wenn wir das beherzigen und zeitgleich auch leistungsfähige digitale Infrastrukturen schaffen – beispielsweise mit 5G-Technologie, der Stärkung der Rechenzentrumslandschaft als auch in der Entwicklung des Edge Computings – dann wird es uns gelingen, Mobilität komfortabler, schneller und sicherer zu machen.“