Aus der Reihe "Innovative Köpfe" (23)
In der Kolumne "5 Fragen an..." interviewen wir regelmäßig innovative Köpfe aus den Bereichen IT-/RZ-Betrieb und Hosting. In dieser Woche stellen wir Helga Krüger aus Berlin vor.
Helga Krüger ist seit 2005 in der Geschäftsleitung der http.net Internet GmbH, einem ICANN akkreditierten Domain-Registrar. Seit 2008 ist sie außerdem im Vorstand des Berliner Internet Exchange BCIX und seit 2010 gewähltes ehrenamtliches Vorstandsmitglied der DENIC.
Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit dem Internet erinnern?
Im Jahr 1998 habe ich mich beruflich verändert und eine Position beim ersten börsennotierten Internetstellenmarkt DV-Job (heute Stepstone) übernommen. Gleich vom ersten Tag an hat mich das Internet gepackt. So schnell mit der ganzen Welt kommunizieren zu können – großartig!
Welchen Service erbringt Ihr Unternehmen für die Internetwirtschaft?
Die http.net hat im Jahr 2013 ihr Geschäftsfeld verändert und ist seither ausschließlich Domains-Registrar. Nur SSL-Zertifikate und E-Maildienste können darüber hinaus bezogen werden.
Alle Domainendungen zentral registrieren und verwalten, das ist unser Service. Unser Domain-Management-System wurde im letzten Jahr völlig neu, im Responsiv-Design entwickelt. Es ist vor allem für Reseller, Hoster und Unternehmen konzipiert, die die Domains ihrer Kunden verwalten wollen, ohne selbst zum Spezialisten werden zu müssen. Daher fassen wir so weit möglich, alle unterschiedlichen Anforderungen der Registries zu sehr einfachen Prozessen zusammen.
Keep it simple, so komplex es auch sein mag – das ist unser Anspruch.
Große Firmen oder Reseller können unsere API’s nutzen und diese in ihr System integrieren.
Wie sind Sie auf eco aufmerksam geworden?
Hier gibt es gleich drei Ansätze: http.net war schon eco-Mitglied als ich 2003 in das Unternehmen kam. Über meine Arbeit für den BCIX haben wir natürlich auch mit den Kollegen vom DE-CIX und damit mit dem eco zusammen gearbeitet. Und auch die DENIC kooperiert sehr häufig mit dem eco-Verband, z. B. seit diesem Jahr mit der Gestaltung des „deutschen Abends“ bei den ICANN-Meetings.
Ihr Lieblings Buzzword aus dem IT- und RZ-Umfeld?
Ich kann mich schwer zwischen nTLD’s und DNSSEC entscheiden. Da aber viel über nTLD’s geschrieben wird, entscheide ich mich für DNSSEC. Die Sicherheit der DNS-Zonen, der Schutz vor Man-in-the-Middle-Attacken, das sollte uns allen am Herzen liegen, aber während in den Niederlanden, Schweden und Tschechien bereits 38 bis 44 Prozent des Domainbestandes mit DNSSEC signiert sind, sind es in Deutschland nur 0,14 Prozent des Domainbestandes. Hier ist noch einiges zu tun.
Wie sähe für Sie ein Leben ohne Internet aus?
Für ein paar Tage kann ich das durchaus genießen, aber ein Leben ohne Internet, ist kaum noch vorzustellen. Es hat so vieles vereinfacht, Informationen sind äußerst schnell abrufbar und man kann mit Kunden, Kollegen und der Familie in der ganzen Welt quasi in Echtzeit kommunizieren. Ich erinnere mich an den Februar dieses Jahres: Meine Tochter war in Neuseeland, meine Schwiegertochter in Stuttgart und ich in Singapore und wir haben einfach im Chat die Neuigkeiten ausgetauscht. Nein, darauf und auf den mit dem Internet verbundenen Komfort, möchte ich nicht mehr verzichten.