5 Fragen an… Olaf Dalmer

5 Fragen an... Olaf Dalmer

 
Aus der Reihe "Innovative Köpfe" (33)
 

In der Kolumne "5 Fragen an..." interviewen wir regelmäßig innovative Köpfe aus den Bereichen IT-/RZ-Betrieb und Hosting. In dieser Woche stellen wir Olaf Dalmer aus dem Großraum Frankfurt am Main vor.

Seit Mai 2006 ist Olaf Dalmer selbstständiger Berater, u.a. für Infrastruktur im Rechenzentrum. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind neben der konzeptionellen und strategischen Beratung von RZ-Betreibern die Standort- und Risikoanalyse sowie Beratung in Projekten. Olaf Dalmer hat verschiedene Fachvorträge zum Thema RZ-Planung und Betrieb gehalten. Als Autor für den IIR Technology-Lehrgang „Der professionelle RZ-Manager“ hat er die Lektion 7: „Effiziente Planung und Management der Versorgungsinfrastruktur von Rechenzentren“ verantwortet. 2014 hat er bei der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) das Energiemanagement verantwortet. Darüber hinaus ist Olaf Dalmer als Auditor für das EuroCloud Star Audit im Bereich Infrastruktur tätig.

 
Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit dem Internet erinnern?

Meine erste Begegnung mit und den Bezug zu Rechenzentren hatte ich im Jahr 2000. Hier habe ich bei Telia International Carrier die Gesamtverantwortung für die Konzeption, Errichtung und den Betrieb der Rechenzentren in Deutschland übernommen. „Basis“ für den Ausbau ist ein 7-seitiger Anforderungskatalog gewesen, nach welchem alles und nichts hätte gebaut werden können, mit einer sehr hohen Spreizung hinsichtlich Preis und Leistung. Die erste Herausforderung ist dann gewesen, die Anforderungen konkret zu spezifizieren und bereits betriebliche Aspekte zu berücksichtigen. Ein weiterer Punkt sind die Leistungsdichten gewesen. Hier bin ich in der Telia-Gruppe Vorreiter gewesen. Neben den damals standardmäßigen 300 W/m² haben wir an bestimmten Standorten bereits Flächen für IP-Nutzung mit 1.000 W/m² gebaut. Meine Kollegen haben mich nur belächelt und gemeint, diese Leistung braucht keiner.

 
Welchen Service erbringt Ihr Unternehmen für die Internetwirtschaft?

Als selbständiger Unternehmensberater stehe ich meinen Kunden mit einem vielfältigen Portfolio im Bereich Infrastruktur zur Verfügung. Zu meinen Leistungen gehören dabei z.B. Marktstudien und Entwicklung von Markteintritt-Szenarien, Konzeption von Rechenzentren (Neubau und Umbau), Betriebsoptimierung und Energiemanagement, Ausschreibungsmanagement zur Rechenzentrum-Anmietung und Prozessgestaltung.

 
Wie sind Sie auf eco aufmerksam geworden?

Auf den eco bin 2008 über eine Einladung von Dr. Béla Waldhauser zum eco Arbeitskreis Datacenter aufmerksam geworden. Hier ergaben sich erste Kontakte und Berührungspunkte.

 
Ihr Lieblings Buzzword aus dem IT- und RZ-Umfeld?

Digitale Agenda ist so etwas Schönes. Was kommt danach? Besonders im ländlichen Raum lassen sich viele Projekte noch nicht wirtschaftlich umsetzen. Ein flächendeckender Glasfaser-Ausbau ist auch nicht so ohne weiteres in kurzer Zeit umzusetzen und kostenmäßig schwer darzustellen. Hier sind intelligente Konzepte gefragt um ein Umdenken hinsichtlich innovativer infrastruktureller Lösungen.

 
Wie sähe für Sie ein Leben ohne Internet aus?

Sehr differenziert, aber sicherlich ruhiger. Das Internet ist mittlerweile fester Bestandteil in allen Bereichen meines Lebens, ob privat oder geschäftlich. Vieles von dem, wofür ich früher viel Zeitaufwand benötigt habe, läßt sich heute meist mit minimalem Zeitaufwand erledigen. Seien es Recherchen, wozu ich sonst in die Bibliothek ging über das Versenden von Nachrichten (auch Brief genannt). Kurzum: die Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten haben sich rasant entwickelt. Dadurch habe ich aber oft das Gefühl, in eine Abhängigkeit manövriert zu werden, weil ich jederzeit und überall erreichbar sein kann. Hier ist zum einen Selbstdisziplin gefragt. Und einfach mal ohne Handy losziehen. Die Welt geht davon nicht unter und man kann trotzdem am Leben teilhaben. In der Zwischenzeit gehen an einem aber viele Informationen vorbei. Das Internet ist fester Bestandteil meines Lebens, ich sehe daß wir erst am Anfang der sich ergebenden Potentiale und Möglichkeiten stehen. Noch können wir das Internet und damit den Einfluss auf unser Leben gestalten.