Aus der Reihe "Innovative Köpfe" (2)
In der Kolumne "5 Fragen an..." stellen wir regelmäßig innovative Köpfe aus den Bereichen IT-/RZ-Betrieb und Hosting vor. In dieser Woche stellen wir René Wienholtz aus Berlin vor.
René Wienholtz, 40, ist seit 2001 Technikvorstand beim Hosting-Provider STRATO.
Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit dem Internet erinnern?
Das muss kürzlich im Fernsehen gewesen sein – für den STRATO Werbespot haben wir das Internet höchst persönlich gewinnen können. Aber mal Scherz beiseite: Ich habe 1994 in Berlin angefangen, Wirtschaftsinformatik zu studieren. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Universitäten bereits an das Internet angebunden. Als erstes habe ich mir einen E-Mail-Account angelegt. Vielleicht kennen Sie IRC, Usenet und Gopher noch? Das waren die ersten Informationsdienste, die ich über das Web genutzt habe. Bis ich mit dem ersten Webbrowser im klassischen Sinne ins Internet gegangen bin, hat es noch etwas gedauert.
Welchen Service erbringt Ihr Unternehmen für die Internetwirtschaft?
STRATO bietet Hosting-Dienste für den Massenmarkt an: Wir vermieten Webspace und Server. Dazu kommen Lösungen für Einsteiger, wie der Homepage-Baukasten oder unsere Webshops. Im März sind wir mit unserem Online-Speicher HiDrive seit fünf Jahren im Geschäft. Mit über 4 Millionen Domains aus sechs Ländern und mehr als 55.000 Servern in zwei Rechenzentren in Deutschland gehören wir zu den größten Hostern der Welt.
Wie sind Sie auf eco aufmerksam geworden?
Wir waren auf der Suche nach einer neutralen Austauschplattform und haben geprüft, welcher Verband aus dem Bereich Telekommunikation am besten zu STRATO passt. eco ist thematisch sehr gut auf uns zugeschnitten und bietet ideale Voraussetzungen, um sich mit anderen Providern auszutauschen. Die Mitglieder bestehen aus einer guten Mischung: Jenen, die die Dienste anbieten und solchen, die die Dienste nutzen – perfekt, um das unternehmerische Netzwerk zu erweitern.
Ihr Lieblings Buzzword aus dem IT- und RZ-Umfeld?
Mein absolutes „Lieblings“-Buzzword ist CLOUD. Im Grunde kann ich es nicht leiden, weil es nichts mehr bedeutet. Früher beschrieb es ein spezielles technisches Produkt bzw. eine Technologie. Durch die ausufernde Marketingnutzung und Interpretation der Presse ist CLOUD ein Synonym für Internet geworden. Probieren Sie es selbst einmal aus: Suchen Sie sich einen Text, in dem der Begriff häufig vorkommt und ersetzen Sie ihn durch Internet. Ich verspreche Ihnen – der Text wird auch dann denselben Sinn ergeben.
Wie sähe für Sie ein Leben ohne Internet aus?
Wahrscheinlich viel entspannter. Ich würde mehr telefonieren und Briefe schreiben. Die Welt wäre langsamer, der Informationsfluss nicht so hoch. Vielleicht würden sich die Menschen wieder mehr auf das Wesentliche konzentrieren. Wenn allerdings niemand das Internet erfunden hätte, hätte es ein „anderes Internet“ gegeben. Der Mensch hat einen Drang zur Effizienz. Die Erfindung des Computers erforderte eine Möglichkeit, dass das Konglomerat an IT weltweit miteinander kommunizieren kann.