Weltweit führende Köpfe der Email-Branche kamen im Herbst 2020 zum CSA Digital Email Summit zusammen. Unter dem Motto „Bridging the Gap – Reality vs. Expectations“ diskutierten rund 600 Teilnehmer über neueste Technologien und Trends für den Versand kommerzieller Emails.
Die Kluft zwischen Erwartung und Realität zu schlagen, ist oft schwierig – besonders deutlich machte das das bewegte Jahr 2020. Schwierig ist es auch, die Perspektiven der Versender und Empfänger kommerzieller E-Mails zu vereinen. Wie lassen sich entsprechende Brücken beim E-Mail-Marketing bauen? Wertvolle Tipps dafür erhielten die rund 600 Teilnehmer des CSA Digital Email Summits im Herbst 2020. „Wir haben auch unter den schwierigen aktuellen Bedingungen unseren Teilnehmern aus der ganzen Welt ein extrem vielfältiges Programm geboten“, sagt Maike Marx, CSA Marketing & Customer Relations. „Auch in 2020 haben wir die besten Köpfen der Email-Branche die Chance geboten, das eigene Wissen einfach zu erweitern.“ In zehn englischsprachige Online-Panels von August bis Dezember sprachen Experten über unterschiedliche Themen aus der Welt kommerzieller E-Mails.
Die Eröffnung der Veranstaltungsreihe machten die drei Veranstaltungen der Legal Insights-Reihe. Rechtliche Fragestellungen zu Dokumentation, Beweislast und Bußgeldern im Email Marketing standen im Fokus. Hier wurden die Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) für elektronische Kommunikation praxisnah von Experten vorgestellt. Neben klassischen Fragestellungen rund um die Erlaubnis, Newsletter zuzusenden, wurden auch formale Anforderungen und die rechtlichen Rahmenbedingungen in anderen ausgewählten Ländern diskutiert.
Marcel Becker von Verizon Media sowie Clea Moore sowie Heather Goff von Oracle orientierten sich bei ihrer Veranstaltung ganz am Motto des Summits: How to Build a Bridge – A Sender’s and Receiver’s Perspective nannten sie ihr Webinar. Ihre Beobachtung: ISPs und Sender sprechen mehr und mehr miteinander und bemühen sich, das Geschäft des jeweils anderen zu verstehen. Dies führt zu spannenden Entwicklungen. Dennoch bleibt es für die Versender schwierig, Marken dazu zu bewegen, neue technische Standards wie BIMI und SCHEMA zu adaptieren und in sie zu investieren, wenn die Vorteile dieser Technologien schwer messbar sind. Aus der Perspektive des Empfängers sprach Marcel über seine Mission: Sicherstellen, dass Benutzer alle E-Mails erhalten, die sie tatsächlich wollen und dass alle, die sie nicht wollen, auch keine erhalten. Entwicklungen wie AMP, SCHEMA und BIMI verbessern die Benutzererfahrung und das Engagement der Benutzer. Schließlich können Brands damit relevantere und ansprechendere Inhalte liefern.
Die Beziehung zwischen einer Marke und einem ESP (Email Service Provider) ist entscheidend für den Erfolg. Spannungen entstehen jedoch schon bei der Einschätzung, wer für die Lieferung und die Platzierung im Posteingang verantwortlich ist. Tamara Bond, Delivery Operations Manager von dotdigital und Alice Cornell, Direktorin für E-Mail-Zustellbarkeit bei Change.org berichteten im Webinar ESPs vs Brands: who delivers? was gut und was schlecht laufen kann. Welche Folgen hat es, wenn die Erwartungen nicht der Realität entsprechen? Beide hoben jedoch auch die Erfolge hervor, die durch eine Symbiose zweier Teams erzielt werden können. Schließlich stehen letztlich Brand und ESP beide auf derselben Seite.
Zum Webinar The Future of Email is Dynamic lud die CSA Jon Harmer von Google und Ryth Martin von Skipify ein. Bis vor kurzem war der Inhalt von Emails noch rein statisch. Benutzer mussten den Posteingang verlassen, um aktiv zu werden. Yahoo Mail, mail.ru, AOL und andere Anbieter führen aktuell Technologien wie AMP ein, um interaktive E-Mails zu ermöglichen. Die Kunden mögen das. Die Konversionsraten der Brands lassen sich mit dynamischen E-Mails praktisch verdoppeln. Die zwei Experten von Gmail und Skipify erläuterten in ihrem Webinar, wie Marken einfach dynamische E-Mails einführen, in denen sich direkt shoppen lässt.
Von welchen Faktoren hängt es ab, ob eine E-Mail ihren Zweck im Posteingang des Empfängers erfüllen kann? Das erörterte das Webinar mit dem Titel Customer Expectations – Surprising Facts about the Reality in People’s Inboxes. Dr. Conny Junghans und Arne Allisat von der 1&1 Mail & Media Applications SE haben einen analytischen Blick auf das Kundenverhalten geworfen. Was können wir alle dazu beitragen, dass sich die Menschen wieder in E-Mails verlieben?
Was wir in aller Bescheidenheit E-Mail-Marketing nennen, das ist an sich schon eine technologische und organisatorische Blaupause für hochautomatisiertes und individualisiertes Marketing. Diese Thesen stellte Nikolaus von Graeve auf, Geschäftsführer der rabbit eMarketing GmbH auf im Webinar EMail Marketing? It’s relationship management! Er zeigte: Die Fähigkeit, individuell zu kommunizieren ist der Schlüssel zum Aufbau und zur Pflege von Beziehungen.
Der Standard BIMI (Brand Indicators for Message Identification) zeigt mittels Logo im Posteingang eindeutig an, von wem eine Email stammt. Das erhöht die Sicherheit und das Vertrauen der Menschen in die Mail. Im Webinar How to use BIMI as a Brand – from the idea to GoLive zeigten die beiden Referenten Romina Gansbühler und Peter Scholzuk, beide von der Josef Witt GmbH, wie sie BIMI in die Praxis umgesetzt haben. Von der Implementierung von DMARC bis zur Einführung von BIMI in 18 Ländern gab es dabei mehrere Herausforderungen zu bewältigen.
Im Workshop Implenting BIMI gaben Florian Vierke von Mapp Digital und Peter Scholzuk von der zur Witt-Gruppe gehörenden Josef Witt GmbH Best Practices aus erster Hand weiter. Sie berichteten sie über ihre praktischen Erfahrungen bei der gemeinsamen BIMI-Einführung. Spannend war für die Zuhörer der Wechsel der Perspektiven – einerseits aus Sicht einer Brand als auch eines Email-Providers. Der Workshop zeigte, wann was genau zu tun ist und wie sich Showstopper vermeiden lassen. Genau betrachtet wurden Domain Name System (DNS), Bildeinstellungen, BIMI-Check und Grafikformatierungen.