30.05.2012

Delphin oder Koi – Wie positioniere ich meine Marke erfolgreich am Markt?

Patent- und Marken-Experten informierten über Intellectual Property und Produktpiraterie im IT-Umfeld

Frankfurt, 29.05.2012 – Was unterscheidet eigentlich einen japanischen Zierkarpfen von einem intelligenten Meeressäuger? – Diese und weitere überraschendeFragen waren Inhalte eines halbtägigen Workshops, der sich mit der erfolgreichen Positionierung von Services als Marke sowie dem Schutz vor Produktpiraterie im IT-Umfeld befasste.








Nach der Begrüßung und Einleitung durch Roland Broch, eco e.V. sowie der Vorstellung der elf Teilnehmer legte Rechtsanwalt Oliver Kapp die juristischen Grundlagenfür eine erfolgreiche Markenpraxis. So sei das Markenrecht und die damit einhergehenden Streitfälle schon seit der Antike bekannt. Heutiges Markenrecht werde über die EU-Staaten hinwegvergleichbar geregelt.

Kapp verwies auf die Dringlichkeit einer professionellen Recherche im Vorfeld einer Markenanmeldung und stellte die Benutzung einer Marke, damit Sie dauerhaft erhalten bleiben kann, in denVordergrund. Hier habe der Markeninhaber die Beweispflicht der Benutzung zu erbringen.

Er beendete seinen einführenden Vortrag mit Aspekten wie der Sittenwidrigkeit bei der Markenanmeldung sowie der Gefahr der Monopolisierung von Worten.

Im Anschluss an die juristischen Grundlagen stellte Dr. Rolf Claessen, Patentanwalt der Kölner Kanzlei Freischem, die Frage in den Raum, wie man sich vor Produktpiraten erfolgreich wehren könne.

So betrage der Wert der 2011 in Deutschland durch den Zoll beschlagnahmten Waren mittlerweile 83 Mio. Euro. Hiervon entfallen ca. 6% auf den Bereich Elektronik und Computer. Die Dunkelziffer dereingeführten Produkte wird um den Faktor 10 höher eingeschätzt.

China sei mit 63% der beschlagnahmten Produktkopien für fast zwei Drittel aller Plagiate als Ausfuhrland verantwortlich, gefolgt von Hong Kong mit 22%. Als Empfehlung für dengewerblichen Abnehmer verwies Claessen auf den Direktvertrieb sowie die Möglichkeit durch den Hersteller eine Überprüfung auf Echtheit in Anspruch zu nehmen.

Dem gewerblichen Anbieter empfahl Claessen zu einer entschlossenen Durchsetzung seiner Rechte, z.B. durch einstweilige Verfügungen, Abmahnungen oder veranlasste Zollbeschlagnahme. Er schlossseinen Vortrag mit praxisnahen Verhaltenshinweisen für Hersteller auf Messen sowie bei der Auslagerung der Produktion ins Ausland.

Nach der Networking-Pause, welche die Teilnehmer zu einem intensiven Erfahrungsaustausch untereinander sowie mit den Referenten nutzten, informierte Huu-Thien Nguyen, ExecutiveConsultant & Interim Manager, über Strategien um Dienstleistungen als Marke erfolgreich zupositionieren.

Anhand der Analogie vom Koi und Delphin skizzierte Nguyen einen erfolgreichen Markenauftritt. Während Delphine um ein Vielfaches größer und kräftiger seien, werde beijapanischen Zierkarpfen der Wert eines einzelnen Fisches allein über seine individuellen Zeichnungsmerkmale auf der Haut bestimmt. Hier fehle es oftmals den IT-Unternehmen anAbgrenzungsmerkmalen zum jeweiligen Wettbewerber.

Lösungsansätze könnten hier z.B. innovativere Service-Konzepte, eine stärkere Transparenz im Unternehmen sowie die interne Kommunikation von Unternehmensleitsätzen sein.Abschließend empfahl er den Teilnehmern sich nicht positionieren zu lassen, sondern sich selbst proaktiv am Markt zu positionieren.

In der Abschlussdiskussion diskutierten die Teilnehmer des Workshops u.a. wie man als IT-Zulieferer optimal auf die Bedürfnisse eines RZ-Betreibers eingehen könne, und wie man dieseStellschrauben für die Optimierung der Kundenbedürfnisse dynamisch und dauerhaft nachjustieren könne.

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