Der Trend zur Cloud-Containerisierung in Europa nimmt zu

Der Trend zur Cloud-Containerisierung in Europa nimmt zu
Portrait: © Neofonie / Robert Lehmann

 
Interview mit Thomas Kitlitschko, Geschäftsführer der Neofonie GmbH
 

Thomas Kitlitschko, Geschäftsführer der Neofonie GmbH sowie des Tochterunternehmens Neofonie Mobile GmbH ist diplomierter Betriebswirt und verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Unternehmensführung mittelständischer Unternehmen der IT- und Internetwirtschaft sowie im Dienstleistungs- und Projektumfeld. Im Interview mit eco spricht er über die Zukunft der Software-Entwicklung sowie eine gemeinsame Workshop-Reihe zu Container-Technologien.

Docker sorgt mehr und mehr auf Aufsehen. Wir erklären Sie sich diesen Trend?

Eine zukunftsfähige IT-Infrastruktur zählt heutzutage zum Set der relevanten Wettbewerbsfaktoren. Dienste und Services müssen nicht nur rundum die Uhr funktional, performant und nutzbar sein, sondern fließend gewartet und upgedatet werden können. Wartungs- und störungsbedingte Ausfälle erhöhen mittelfristig die Wahrscheinlichkeit den Kunden zu verlieren.

Daher ist die Nachfrage nach Instrumenten, die Geschwindigkeit, Stabilität und Skalierbarkeit sicherstellen größer denn je. Cloud-Native-Technologien wie Docker ermöglichen eine kontinuierliche Skalierbarkeit der Software-Infrastruktur und damit maximale Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.

Welchen Einfluss wird Docker auf die Zukunft der Softwareentwicklung nehmen?

Bei der Umsetzung all unserer Projekte sind wir stets auf der Suche nach neuen, besseren Lösungen. Im Fokus stehen gerade im digitalen Zeitalter die zeitlichen und finanziellen Ressourcen. Docker hat uns im Bereich der Softwareentwicklung neue Effizienzpotenziale eröffnet. Softwareprojekte können nun viel flexibler entwickelt und ausgerollt werden. Gerade in Bereichen, in denen ein Hyperwettbewerb um die Gunst des Kunden besteht wie beispielsweise im eCommerce dürften sich Container schnell durchsetzen, wenn nicht sogar zum Standard werden.

Denn gerade in der prozesslastigen Interaktion mit den Kunden bieten Container zahlreiche Vorteile – wie z.B. eine bessere Bewältigung von Auftragsspitzen bis hin zu immensen Kosteneinsparungen durch verringerte Anforderungen an die eigene Infrastruktur. Auch in Europa wird der Trend zur Containerisierung immer mehr an Fahrt aufnehmen. Zwar ist Docker bislang noch der Platzhirsch unter den Container-Engines, doch nach und nach werden hier mehr Anbieter nachziehen.

Containertechnologien sind ein noch relativ junges Thema. Wie schätzen Sie das insgesamt vorhandene Know-How Level im Markt ein?

Bei Neofonie haben wir vor rund zwei Jahren angefangen, Docker stufenweise in Entwicklungsprojekten zu berücksichtigen. Das verdanken wir im Grunde dem Engagement unserer Entwickler, die das Thema bei uns intern promotet und das entsprechende Know-how aufgebaut haben. In der Kommunikation mit Kunden und Partnern haben wir jedoch festgestellt, dass Docker für neue IT-Projekte, insbesondere Startups, quasi selbstverständlich ist, jedoch laufende größere Projekte mangels Know-how noch eher in der Informations- und Planungsphase stecken. Diesen Bedarf bedienen wir mit entsprechenden Workshops und Fachartikeln.

Gemeinsam mit dem eco Verband und den Machern der Containerdays bieten wir eine Workshop-Reihe zum Thema Containertechnologien in
Frankfurt, Köln und Hamburg. Dabei wird es um Docker aber auch Kubernetes gehen. Unser Ziel ist es, möglichst vielen Entwicklern die Container-Technologie nahe zu bringen, damit die IT-Entwicklung insgesamt flexibler und agiler wird. Davon profitieren die Business- und Endkunden gleichermaßen.

Worum geht es in den Workshops genau?

In den zweitägigen Workshop wird solides Basiswissen und Do-How zu Docker (am ersten Tag) und Kubernetes (am zweiten Tag) vermittelt. Im Fokus steht eine Hands-on Mentalität. Das heisst am Beispiel von Docker, dass die Teilnehmer die Möglichkeit bekommen, selbst eine Docker Umgebung aufzubauen und dabei die Einbindung von Containern ins Netzwerk sowie den Austausch von Daten zwischen Containern durchzuführen.

Im Anschluss an den Workshop werden die Teilnehmer in die Lage versetzt Docker in ihre IT-Projekte und IT-Umgebung zu integrieren. Mit dem Workshop werden Softwareentwickler und System Administratoren adressiert, die ein grundlegendes Verständnis für die System- und Netzwerkadministration unter Linux mitbringen.

Was müssen Entwickler beherrschen, um mit den fortwährend neuen Technologien Schritt halten zu können?

Vollkommen egal in welchem Bereich Entwickler heute tätig sind, die Anforderungen an Webprojekte werden immer komplexer und anspruchsvoller. Der Anspruch der Kunden nach fortwährender Weiterentwicklung und neuen Features steigt stetig. Gleichzeitig verkürzen sich Halbwertszeiten von Technologien.

Entwickler müssen mit neuen Technologien stetig Schritt halten können. Die Bereitschaft und Fähigkeit sich stets weiterzuentwickeln sind dabei von zentraler Bedeutung und eines der Must-haves für jeden Developer.