Mehr als 100 Tausend sendeten 2012 täglich Spam
Auch wenn der Spam in 2012 weit unter seinen Maximalwerten von 2010 blieb, drei Viertel des internationalen Email-Aufkommens waren auch 2012 wieder unerwünschter Spam(alle Werte von Commtouch). Diese Quote ist über alle Quartale erstaunlich konstant geblieben (Abweichung nur +- 1%), tatsächlich haben wir dieriesigen Ausbrüche aus den Jahren 2008 bis 2010 lange nicht mehr gesehen.
Die relativ niedrige Spammenge ist entscheidend auf den erfolgreichen Kampf gegen die Zombie-Botnetze zurückzuführen, die unverändert den meisten Spam generieren (siehe in der Grafikunten die Botnetze BredoLab/Cutwail, Esthost und Grum). Spannend ist hierbei besonders ein Blick auf die deutschen Zombies, die tatsächlich eine bewegte Vergangenheitaufweisen. Anfang 2008 führte Deutschland das internationale Ranking noch an: die meisten Computer-Zombies versteckten sich hier bei uns.
So richtig bergab ging es mit den deutschen Zombies dann im Jahr 2011, und das gegen den internationalen Trend (siehe die Grafik). Beste Erklärung für diese positive Entwicklung ist dasdamals gestartete Anti-Botnet-Beratungszentrum, getragen vom eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. mit Unterstützung des Bundesamtesfür Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). 2012 waren dann wieder vermehrt Neuinfektionen zu verzeichnen, die deutschen Zombies machten dabei den weltweiten Trend im wesentlichen mit (voneinem negativen Ausreißer in Q3 einmal abgesehen). Im Tagesmittel wurden in Q4 2012 weltweit 5,8 Millionen spam-sendende Zombies beobachtet, davon ca. 110 Tausend aus Deutschland.
Zum Autor des Gastbeitrags:
Dr. Kurt Brand ist Geschäftsführer der Pallas GmbH und Leiter der Kompetenzgruppe Sicherheit.