Der durch die Coronakrise ausgelöste Digitalisierungsschub der vergangenen Monate hat gezeigt, welche enormen Lösungspotenziale digitale Technologien und Dienste für die Bewältigung zahlreicher gesellschaftlicher Herausforderungen bieten.
So sehen beispielsweise inzwischen die meisten Deutschen (56 %) große Chancen für die Verbesserung von Energie- und Ressourceneffizienz durch die Digitalisierung, wie eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von eco belegt.
Um diese Potenziale für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu adressieren, braucht es eine bessere Koordinierung digitalpolitischer Initiativen in der Bundesregierung. Der eco Verband fordert daher einen Masterplan für die Digitalisierung sowie eine übergeordnete Instanz, die einen koordinierenden Überblick über die zahlreichen digitalpolitischen Fragestellungen und Initiativen der unterschiedlichen Ressorts behält.
Dies sieht auch die Mehrheit der Deutschen so: 52 Prozent sind der Meinung, dass die Bundesregierung in der nächsten Legislaturperiode endlich ein Digitalministerium einrichten müsse. In diesem Zusammenhang appelliert der eco Verband auch an die Politik, gemeinsam mit der Wirtschaft ganzheitliche Lösungsstrategien zu entwickeln und weniger in Silos zu denken.
Ein positives Signal ist in diesem Zusammenhang die von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ins Gespräch gebrachte Allianz von Gesellschaft, Wirtschaft und Staat für Klimaneutralität und Wohlstand sowie die gemeinsam mit der Wirtschaft auf den Weg gebrachte Initiative GAIA-X zum Aufbau einer europäischen Dateninfrastruktur.
Im Kontext des Netzpolitischen Jubiläumsforums in Berlin sprach sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ebenfalls für einen intensiven Dialog zwischen Wirtschaft und Politik zum Thema Nachhaltigkeit und Digitalisierung aus: „Mit dem Projekt GAIA-X schaffen wir jetzt erstmals die Grundlagen für ein wettbewerbsfähiges Ökosystem europäischer digitaler Infrastrukturen, das auf europäischen Werten und Sicherheitsstandards „made in Europe“ basiert und die digitale Souveränität sowie die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, insbesondere des Mittelstands, gewährleistet“, so Altmaier. „Das Projekt wäre ohne den intensiven Austausch und die enge Zusammenarbeit mit Internetunternehmen und Internetverbänden wie dem eco, aber auch den Anwenderbranchen nicht realisierbar gewesen. Und es zeigt eindrucksvoll, was gelingen kann, wenn Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen an einem Strang ziehen.“
*Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. rund 2500 Personen zwischen dem 31. Juli und dem 1. August bzw. dem 16. und 18. September 2020 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,4 und 3,5 Prozent.