11.10.2021

eco Executive Roundtable zur Smart City Köln – Nachhaltige Infrastruktur als zentrale Grundlage für die Smart-City-Entwicklung

Die Stadt Köln hat frühzeitig das Fundament für ihre Smart City gelegt. Mit einem der größten Glasfaseranteile in Deutschland bestehen beste Voraussetzungen für die Digitalisierung von Schulen, Verwaltung und der Mobilität. Auf dieser Basis diskutierten am 7. Oktober rund 15 Expert:innen und Entscheider:innen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, mögliche Treiber und konkrete Maßnahmen zur Smartifizierung der Stadt Köln. Sie waren einer Einladung des eco – Verbands der Internetwirtschaft e. V. in den Club Astoria gefolgt.

Smart Cities sind die Zukunft und langfristig unumgänglich. Doch was müssen wir tun, um Smart Cities voranzutreiben, damit wir als Bürger:innen schneller und besser profitieren können?“ , mit dieser Fragestellung gab eco Vorstand Prof. Dr. Norbert Pohlmann in seiner Begrüßung den ersten wichtigen Impuls. Bei den verschiedenen Umsetzungen von Smart-City-Konzepten oder von Projekten, die den Weg zur Smart City ebnen, müssen die Bürger:innen und die entstehenden Vorteile für sie im Fokus stehen.

 

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Die kürzlich veröffentlichte Studie „Der Smart-City-Markt in Deutschland: 2021-2026“ von eco und Arthur D. Little zeigt die enormen Potenziale des Smart-City-Marktes und ein beachtliches Wachstumspotenzial von jährlich über 17 Prozent. Dies entspricht einem Umsatzplus von über 46 Milliarden Euro innerhalb der nächsten fünf Jahre.

Intelligente Mobilitätskonzepte und eine Vorzeigesiedlung im Wandel der Zeit

Timo von Lepel, Geschäftsführer von NetCologne verdeutliche anschaulich, dass die Basis einer Smart City ein flächendeckendes und engmaschiges Glasfasernetz ist. Durch die Schaffung einer nachhaltigen Infrastruktur soll eine zentrale Grundlage für eine effiziente Skalier- und Replizierbarkeit von Smart City Use Cases geschaffen werden. Gerade im Bereich Mobilität zeigen erste Projekte, wie beispielsweise das Projekt „ParkPilot“ im Kölner Stadtteil Nippes, wie der Verkehr entlastet und die Parksituation in der Umgebung entspannt werden kann.

Als weiteres erfolgreich umgesetztes Kölner Projekt nannte Lepel das Smarte Quartier „Stegerwaldsiedlung“. Durch ein cloudbasierte intelligente Siedlungsmanagementsystem können verschiedene Bereiche und Themen des Smarten Quartiers sinnvoll miteinander verknüpft werden und übergreifend gedacht werden. So ist beispielsweise ein intelligentes Energiemanagement integriert, das durch verschiedene Maßnahmen und Schnittstellen vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit, eine Co2-Einsparung von 72 Prozent im Quartier erzielte.

Aber auch das Thema Mobilität steht in der Siedlung klar im Fokus, neue und intermodale Mobilitätsangebote sowie Ladesäulen zur Förderung der E-Mobilität und Parkplatzbuchungsmöglichkeiten gehören zur Umsetzung im Quartier.

„Laut von Lepel darf es sich bei den Smart-City-Bestrebungen nicht mehr nur um Einzelprojekte drehen, „Deutschland muss den Mut haben zu handeln. Smart-City-Initiativen werden dann Erfolg haben, wenn segmentübergreifend in Allianzen und Partnerschaften gedacht wird.“

 

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Kein Smart-City- Patentrezept

In der Diskussion kristallisierte sich schnell heraus, dass es zur Smart-City-Umsetzung nicht das eine Rezept und den einen erfolgreichen Weg gibt, Städte müssen sich ausprobieren und so herausfinden, welcher Weg funktioniert.

Ein wichtiger Faktor ist das bündeln von Expertise. Durch Partnerschaften und Allianzen können nicht nur neue Möglichkeiten erwachsen, sondern auch innovative Modelle entstehen, von denen alle Seiten profitieren können. Um solche Partnerschaften zu ermöglichen, ist es essentiell die Kluft zwischen Unternehmen und Behörden, hinsichtlich Erwartungen, Umsetzung, Finanzierung und Anwendung zu schließen. Dabei ist der intensive Dialog auf Augenhöhe unabdingbar, um die Smartifizierung voranzutreiben und neue Wege hin zur Smart City gehen zu können. Nur so können sich zielführende Partnerschaften bilden und das Thema Smart City priorisiert werden.

 

Mobilitätsangebote müssen besser und intelligenter gestaltet werden

Einen weiteren spannenden Diskussionsimpuls gab Prof. Dr. Norbert Pohlmann mit der Frage „Brauchen wir Mobilität so wie sie ist?“, vor dem Hintergrund, dass Mobilität mehr und mehr zum Technologie-Thema wird, bei dem die intelligente Vernetzung im Fokus steht: Nicht mehr Menschen gehen auf die Reise, sondern Daten – Stichwort „Das neue Normal“.

Die Teilnehmer waren sich einig, dass Mobilität in Zukunft verstärkt sektorübergreifend gedacht werden muss. Neue Mobilitätskonzepte müssten unter Einbeziehung von Luft, Wasser, Straße, Schiene entwickelt werden.

Diskrepanzen gab es allerdings bei den Möglichkeiten der Herangehensweise im Smart-City-Kontext. Es stellten sich zwei Positionen heraus. Auf der einen Seite stand die Ansicht, dass Mobilität in den Städten entschieden werde. Auf der anderen Seite die Meinung, dass Städte zwar durchaus ein Treiber von Mobilitätskonzepten sein können, aber die ländlichen Regionen von Beginn an integriert und mitgedacht werden müssen.

Grundsätzlich sei es aber in jedem Fall wichtig ÖPNV und weitere Mobilitätsangebote besser und intelligenter zu gestalten.

Mit seiner neunen Kompetenzgruppe Mobility schafft der eco Verband eine Plattform zum Austausch und zur Gestaltung zukünftiger Mobilität. Vor allem auch beim Roundtable diskutierte Fragen und Themen rund um Mobilität sollen hier adressiert werden.

 

Das Fundament muss genutzt werden

„Ein Paradigmenwechsel ist nötig: Von der Förderung und einzelnen Projekten hin zur tatsächlichen Anwendung und Umsetzung“, so Dr. Bettina Horster, Direktorin IoT beim eco Verband und Vorstand der VIVAI Software AG. Notwendig ist zudem, dass das Thema Smart City langfristig gedacht und umgesetzt wird, ein 5-Jahres-Projekt kann weder nachhaltig noch zielführend sein.

Zum Abschluss betonte Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitglieder Services beim eco Verband noch einmal, wie wichtig „die Bildung von Partnerschaften und Allianzen als Anschub für die Smart-City-Entwicklung ist“ und dass der eco Verband hier weiterhin Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik miteinander verknüpft, um das Thema gezielt mit voranzutreiben.

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