Der Neujahrsempfang des eco in Berlin am 29. Januar 2019 fand auch in diesem Jahr traditionell im eco Hauptstadtbüro statt. Eröffnet wurde der Abend mit einer kurzen Begrüßungsrede von Oliver J. Süme, eco Vorstandsvorsitzender, der nach einem kurzen Rückblick auf das turbulente Politjahr 2018, insbesondere auf die zukünftigen Topthemen der Digitalpolitik verwies. Vor allem bei den Querschnittsthemen: Digitalisierung, Datenethik und dem europäischen Datenschutzrecht sieht der Verband der Internetwirtschaft in den kommenden Jahren dringend Anknüpfungspunkte bei denen ein enger Austausch, eine Zusammenarbeit sowie die Abstimmung mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten, aber auch vielen weiteren Stakeholdern aus der Bundes- und Europapolitik, der Anwenderindustrie sowie NGOs und Gewerkschaften geboten ist.
„Wir nehmen grundsätzlich Fragestellungen aus dem Bereich der Digitalen Ethik sehr ernst und sind der Auffassung, dass ethische Normen, Handlungsleitlinien und letztlich rechtliche Rahmenbedingungen für die Entwicklung und den Einsatz digitaler Technologien nicht einfach von staatlicher Seite festgelegt werden sollten, sondern im engen Schulterschluss zwischen Unternehmen, Politik und Zivilgesellschaft entwickelt werden müssen“, sagte Süme. Gleichzeitig unterstrich Süme, dass bereits zahlreiche Unternehmen Verantwortung für ethische Herausforderungen im Zusammenhang mit der digitalen Transformation übernehmen und beispielsweise im Rahmen von Selbstverpflichtungsinitiativen erfolgreich zur Einhaltung ethischer Normen beitragen. Ein prominentes Beispiel ist hier die eco Beschwerdestelle zur Bekämpfung unerwünschter und illegaler Internetinhalte.
Um diesen ethischen Diskurs konsequent voranzutreiben, präsentierte Süme das neue „Kompendium Digitale Ethik“, das aktuelle Expertenmeinungen und Fachbeiträge zu verschiedenen Fragen im Zusammenhang mit digitaler Ethik, beispielsweise in den Fokusthemen Staat & Rahmenbedingungen, Arbeit, IT Sicherheit oder Bildung enthält. Die erste Ausgabe der druckfrischen eco-Publikation überreichte Oliver Süme natürlich direkt an Ulrich Kelber, Bundesdatenschutzbeauftragter für den Datenschutz und Informationssicherheit.
Der neue Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber ging direkt auf das Dialogangebot von eco ein und knüpfte mit einem Impulsvortrag über „Perspektiven für einen zukunftsweisenden Datenschutz in der digitalen Welt“ daran an. „Datenschutz ist kein Hemmschuh für Innovationen. Er fördert diese sogar, wenn die Nutzer Vertrauen in die Sicherheit neuer Technologien haben. Wenn Wirtschaft und Politik dies im Blick haben, könnten datenschutzfreundliche Produkte und Dienstleistungen aus Deutschland zu einem weltweiten Benchmark werden.“, sagte Kelber.
Er begrüße es daher sehr, wenn Branchenverbände wie der eco ihre Mitglieder über die Rechtslage aufklären und bei der Umsetzung beraten. Es würde niemandem helfen, wenn in der Öffentlichkeit Horrorszenarien verbreitet würden. Unternehmerinnen und Unternehmer brauchen stattdessen sachliche Informationen und vor allem verständliche, praktische Empfehlungen, wie sie die Datenschutzregeln umsetzen können und müssen, so Kelber.
Am Ende gab es viel Applaus von den rund 150 Gästen des Abends. Darunter waren vor allem Mitgliedsunternehmen, Vertreter aus dem Bundestag sowie Vertreter der Ministerien und der Wirtschaft. Sehen Sie hier die schönsten Momente des Berliner Neujahrsempfangs 2019 in unserer Bildergalerie.