12.05.2016

eco Verband fordert Standards für E-Rechnungen

  • Technische Standardisierung allein reicht nicht aus

  • Weitere Geschäftsprozesse müssen einbezogen werden

  • Deutschland fällt bei E-Invoicing hinter anderen europäischen Ländern zurück

Bei der elektronischen Rechnungsstellung (E-Invoicing) ist eine Intensivierung und Erweiterung der europäischen Standardisierung dringend notwendig, meint eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. Es gilt, über das bloße Rechnungsformat hinausgehende weitere Geschäftsprozesse wie Bestellwesen und Auftragsbearbeitung in die Standardisierung aufzunehmen. Elektronische Rechnungen, seit dem 1. Juli 2011 in Deutschland klassischen Papierrechnungen gleichgestellt, sind ein essenzielles Mittel, um Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten.

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Technische Standardisierung reicht nicht aus

„Die Entwicklung von technischen Formaten, wie ZUGFeRD der AWV (Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung e.V.), ist ein wichtiger Schritt, dies allein wird allerdings nicht ausreichen, um der elektronischen Rechnungsstellung auch in der mittelständischen Wirtschaft zum Durchbruch zu verhelfen“, mahnt Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann, Leiter der Kompetenzgruppe E-Commerce im eco. Vielmehr müssten zusätzliche Akzeptanzfaktoren und Nutzeneffekte für die Unternehmen geschaffen werden, die darüber hinausgingen, dass „die bisherigen Papierrechnungen jetzt eben elektronisch vorliegen“.

Hier müsste der Gesetzgeber Rahmenbedingungen für die elektronische Rechnungsstellung schaffen, um die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft zu unterstützen, regt eco an. Bislang verhalte sich die öffentliche Hand diesbezüglich allerdings eher zurückhaltend, moniert der eco Kompetenzgruppenleiter. Die Schnittstellen zu den Finanzverwaltungen dürfen für die Unternehmen kein Risiko darstellen, es muss hier Investitionssicherheit geschaffen werden. Zum anderen wäre es wünschenswert, dass die diversen Behörden selbst Vorbildfunktion bei der Digitalisierung und damit auch beim elektronischen Rechnungswesen übernähmen, meint Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann.

Zusammenwirken aller namhaften Verbände gefordert

Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann erklärt: „Beinahe alle Länder in der EU – um uns herum – sind bei der Einführung von E-Invoicing deutlich weiter als Deutschland. Das sollte ein klares Warnsignal sein, dass hier ein dringender Handlungsbedarf besteht.“ eco regt daher ein verstärktes Zusammenwirken aller namhaften Wirtschaftsverbände sowie der Industrie-, Handels- und der Handwerkskammern an, um der elektronischen Rechnungsstellung in Deutschland auf breiterer Basis zum Durchbruch zu verhelfen.

„Handlungsbedarf für E-Invoicing?“

Der eco Kompetenzgruppe E-Commerce hatte am 5. April 2016 zu einer Informationsveranstaltung mit Fachvertretern eingeladen, um den aktuellen Stand zu beleuchten und zu diskutieren.

Den ausführlichen Nachbericht mit Video-Aufzeichnungen aller Vorträge und der Podiumsdiskussion finden Sie hier.