19.09.2012

Energie-Experten informierten über aktuelle und zukünftige Standards

If you can’t measure it, you can’t improve it!

Frankfurt, 18.09.2012 – “Was Du nicht messen kannst, kannst Du auch nicht verbessern” – Dem William Thomson Lord Kelvin zugeschriebenen Zitat folgendtrafen sich im DE-CIX Meeting Center zwölf IT-Experten zum gemeinsamen Workshop “Energiemanagement für IT-Unternehmen”.







Im Anschluss an die Begrüßung durch Roland Broch, eco e.V., führte Dr. Wolfgang Kallmeyer, TÜV Rheinland, mit seinem Vortrag Energiemanagement als Schlüssel zur Kostenersparnis in die Thematik ein.

Nach einem Überblick auf unterschiedliche Management-Systeme wie ISO 50001, ISO 14001 und ISO 9001 skizzierte Kallmeyer Ziele und Vorgehensweise bei der Einführung eines Energie-Managementsystems (EnMS).

Nach seinen Schätzungen könnten die Einsparpotenziale, speziell für Rechenzentrums-Betreiber, bei bis zu 75% der aufgewendeten Energie betragen. Die größten Anteile lägen hierbei im Bereich der verbesserten Serverauslastung (35%) sowie der Optimierung der Klimatisierung (20%).

Als praktische Empfehlung legte er den Teilnehmer nahe, sich frühzeitig mit dem Thema zu befassen, Kompetenzen im Unternehmen aufzubauen und sich in einem ersten Schritt auf lohnende Einsparpotenziale zu fokussieren.

Ronald Timmermans, Schleifenbauer Products, stellte sich im Anschluss an den Einführungs-Vortrag die Fragen: Wo und wie messe ich Strom am sinnvollsten und was sind eigentlich die Ziele einer Strommessung?

Neben der reinen Erfassung der Verbrauchswerte sowie der Detektion von Blindstrom und Oberwellen als Grund für eine Messung identifizierte Timmermans als präferierte Orte den Schaltschrank, das Server-Rack sowie die IT-Komponente selbst.

So erfordere z.B. laut Green Grid der PUE 2.0 Level 3 auch eine Ausgangsmessung an jeder einzelnen Steckdosenleiste im Server-Rack.

Zusätzlich gewinne ein kontinuierliches Verbrauchs-Monitoring durch neue Technologien wie Datacenter Infrastructure Management (DCIM) stärker an Bedeutung.

Nach der Networking-Pause, die von den Teilnehmern des Workshops für einen ausführlichen Informationsaustausch untereinander sowie mit den Referenten genutzt wurde gab Simon Jordan, TÜV Rheinland, einen Überblick auf die Einsparpotenziale im Rechenzentrum sowie den Entwurf der neuen Norm EN 50600.

Hier lassen sich für den Bereich Rechenzentren drei Bereiche identifizieren: Verfügbarkeit, Sicherheit sowie die Befähigung zur Energieeffizienz. Die zukünftige Norm teile die Verfügbarkeit, vergleichbar mit der Tier-Klassifikation des Uptime Instituts, in vier Klassen ein.

Als Voraussetzung der Befähigung zur Energieeffizienz nannte Jordan den Einsatz entsprechender Messtechnik sowie eine entsprechend granulare Erfassung der Messdaten.

Im Anschluss an die Fachvorträge standen die Referenten den Teilnehmern wie immer für weitergehende Fragen zur Verfügung.

eco wird über den aktuellen Stand und die Weiterentwicklung der EN 50600 auch in den kommenden Monaten berichten.

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