Am 12. März 2018 hat die von der Digitalkommissarin Mariya Gabriel eingesetzte High Level Group ihren Bericht zum Thema Fake News vorgelegt. Die Ergebnisse des Reports sollen in eine Empfehlung der Kommission einfließen, die im Frühjahr erwartet wird.
Die Experten der High Level Group vermeiden in ihrem Bericht den Begriff Fake News und ersetzen ihn durch das Wort Desinformation, da diese Bezeichnung genauer sei. Zum ersten Mal wird das Phänomen von offizieller Seite auch definiert: Desinformation ist danach „falsche, ungenaue oder irreführende Information (…), die erfunden, präsentiert und verbreitet (wird), um Gewinne zu erzielen oder bewusst öffentlichen Schaden anzurichten.“
Um gegen diese Desinformation im Netz wirksam vorzugehen, empfiehlt das Papier einen selbstregulatorischen Ansatz. Online-Plattformen und soziale Netzwerke sollten sich einem Grundsatzkatalog verpflichten, der etwa vorsieht, Transparenz zu schaffen, indem Plattformen offenlegen, wie Algorithmen angezeigte Nachrichten auswählen. Außerdem sollen sie die Sichtbarkeit zuverlässiger und vertrauenswürdiger Nachrichten erhöhen.
Neben den Vorschlägen für Maßnahmen der Unternehmen betonen die Experten aber auch die Wichtigkeit anderer Ansätze: Medienkompetenz gelte es zu fördern, die Vielfalt der europäischen Medienlandschaft müsse erhalten werden. Hervorgehoben wird auch die Rolle des Qualitätsjournalismus für die Bekämpfung von Desinformation. Außerdem sollen das Phänomen und seine Auswirkungen auf europäischer Ebene weiterhin beobachtet werden.
Die High Level Group wurde im Januar eingesetzt, um eine erste Einschätzung zum Thema Fake News abzugeben. Sie setzte sich aus Vertretern der Zivilgesellschaft, von Internetunternehmen sowie aus Journalisten und Wissenschaftlern zusammen.