Wirtschaft und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen verfügen über das große Potenzial, auch künftig ein führender Treiber von Innovationen, Wachstum und Beschäftigung in Europa zu sein. Das Projekt Service-Meister leistet dazu einen wichtigen Beitrag.
„Wir müssen den Innovationsstandort Nordrhein-Westfalen weiter ausbauen und unsere Stärken nutzen“, sagt NRW Digital- und Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart anlässlich der Vorstellung des Innovationsberichtes NRW 2020. „Die Expertise zeigt: Nordrhein-Westfalen ist ein starkes Innovationsland. Die positiven Entwicklungen bei Hochschulausgründungen, bei Forschungskapazitäten für Zukunftsthemen, bei der digitalen Infrastruktur und innovativen kleinen und mittleren Unternehmen sind Stärken, die wir nutzen und ausbauen können. Gerade die Corona-Krise zeigt, wie wichtig langfristig angelegte Investitionen sind, damit unsere Unternehmen auch in Zukunft innovativ und wettbewerbsfähig bleiben können.“
Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet Service-Meister, ist Andreas Weiss überzeugt. Der Geschäftsbereichsleiter Digitale Geschäftsmodelle im eco – Verband der Internetwirtschaft sagt: „Der Innovationsbericht NRW zeigt: Es braucht Leuchtturm-Projekte wie Service-Meister, um die Digitalisierung des Mittelstands zu unterstützen und NRW zukunftsfähig zu machen.“ Das Projekt hat in NRW mehrere Partner. Dazu gehören etwa KROHNE Messtechnik, grandcentrix, Fraunhofer ISST, die Westphälische Hochschule (ifis) Trusted Cloud, die KEB Automation KG und Open Grid Europe (OGE). Gemeinsam schaffen diese zurzeit ein KI-basiertes Serviceökosystem für technische Services im Zeitalter von Industrie 4.0.
Digitale Infrastrukturen schaffen die Grundlage
Der letzte Innovationsbericht des Landes liegt zehn Jahre zurück. Die umfassende Analyse erarbeitete das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung gemeinsam mit dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW), der Wissenschaftsstatistik GmbH des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und dem Centrum für Entrepreneurship, Innovation und Transformation (CEIT) der Ruhr-Universität Bochum im Auftrag des Innovationsministeriums.
Professor Dr. Christoph M. Schmidt, Präsident des RWI: „Die digitale Transformation und das Streben nach Klimaneutralität stellen die Akteure des Innovationssystems vor große Herausforderungen. Sie sind gefordert, die entscheidenden Beiträge zu deren Lösung zu liefern. Denn Innovationen sind der Schlüssel, um die Chancen zu nutzen, die im erforderlichen Wandel liegen.“
Einige Kernergebnisse im Überblick
- Nordrhein-Westfalen kann auf viele Stärken setzen: Auf einen innovativen Mittelstand, innovative Großunternehmen – etwa in der chemischen Industrie, der Elektrotechnik oder im Maschinenbau –, innovative Dienstleister, eine lebendige Hochschul-Spin-off-Szene sowie leistungsfähige Hochschulen, die im intensiven Austausch mit der Wirtschaft stehen. Zahlreiche Forschungseinrichtungen beschäftigen sich mit Zukunftsfeldern wie Bioökonomie, IKT oder Elektromobilität.
- Bei den Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (FuE) liegen die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen trotz einer nach wie vor noch zu geringen FuE-Quote deutschlandweit in der Spitzengruppe: 2017 investierten sie insgesamt 8,4 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung. Noch höher lag dieser absolute Wert nur in Bayern und Baden-Württemberg.
- Die Innovationsausgaben der Unternehmen in NRW sind bei verhaltenem Umsatzwachstum zwischen 2010 und 2016 stabil geblieben. Seit 2018 ist die Entwicklung jedoch deutlich dynamischer als im Bundesdurchschnitt. Zu Innovationsausgaben gehören neben FuE-Ausgaben weitere Investitionen, die zur Entwicklung, Einführung und Vermarktung von Innovationen notwendig sind. Dazu zählt auch die Anschaffung von Maschinen und anderer Ausrüstung für Produkt- oder Prozessinnovationen, aber auch Weiterbildungs- und Marketingaktivitäten.
- Eine höhere Forschungsintensität ist bei den Spitzentechnologien zu beobachten: Die internen Aufwendungen sind von 2009 bis 2017 um 29 Prozent gestiegen. Branchen wie die Elektroindustrie, die Pharmazeutische Industrie und die Energiewirtschaft investieren im Ländervergleich überdurchschnittlich.
- Kleine und mittlere Unternehmen erweisen sich zunehmend innovationsfreudiger: Zwischen 2009 und 2017 wuchsen die internen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung um 48 Prozent (Bund: 38 Prozent).
- Voraussetzung für digitalisierte Geschäftsmodelle ist eine flächendeckend gute Infrastruktur. Bei Breitbandanschlüssen sowie bei den Mobilfunkstandards LTE und 5G ist Nordrhein-Westfalen führend – ein wichtiger Standortvorteil für Unternehmen.
- Nordrhein-Westfalen weist einen überdurchschnittlichen Anteil von Gründungen mit hohem Beschäftigungswachstum auf.
- Bei den Patentanmeldungen in den Bereichen Biotechnologie, pharmazeutische Technologien, Polymertechnik, organische Feinchemie, Materialtechnik/Metallurgie, Metallchemie und Bautechnologien belegt NRW im Ländervergleich Platz 1.
Bis Januar 2022 werden noch zwei weitere Innovationsberichte zu den Themen „Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen“ sowie „technologie- und wissensintensiver Gründungen“ vorgelegt.
Den Innovationsbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2020 finden Sie unter www.innovationsbericht.nrw.