Die Bedeutung von IT-Sicherheit hat sich mittlerweile auch in den letzten Winkel herumgesprochen. Die Bundesregierung, um die Stabilität von Energieversorgung, von Kommunikationsnetzen undletztlich um die gesamtwirtschaftliche Entwicklung besorgt, hat eigens eine Task Force „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“eingerichtet. Die Besorgnis ist nicht unbegründet: Wer mag sich vorstellen, was passieren würde, wenn z.B. die Stromversorgung durch Hackerangriffe tagelang ausfiele oder was es fürunser Leben heute bedeuten würde, wenn das Internet längere Zeit nicht zur Verfügung stünde? Folgerichtig sollen alle Beteiligten dazu angehalten werden, sich nachhaltig umIT-Sicherheit zu kümmern. Kleine und mittlere Unternehmen spielen eine wichtige Rolle im Zusammenspiel der Wirtschaft und haben bekanntermaßen reichlichNachholbedarf bei der IT-Sicherheit â“ deshalb die Task Force.
Anfang Mai traf man sich im BMWi zum ersten Jahrestreffen der Task Force. Und dort fiel ein aus meiner Sicht bemerkenswerter Satz, ausgesprochen von einer ausgewiesenen Expertin in SachenIT-Sicherheit, der Münchener Professorin Dr. Claudia Eckert: “Wenn man die Sicherheit in KMU verbessern wolle”, so die Professorin, “dann solleman die KMU doch zur verstärkten Nutzung von Cloud Services anhalten. Diese seien nämlich um ein Vielfaches sicherer als die von KMU intern betriebenen IT-Lösungen.”
Die Cloud als Schlüssel zur Lösung der Sicherheits-Probleme? Wenn man in den Medien die Beiträge zu Cloud Services verfolgte, konnte man bisher zum Schluss kommen,es sei genau umgekehrt. Die Cloud gilt vielfach als inhärent unsicher, gefährlich für den Datenschutz und überhaupt durchsetzt von Kriminellen und Geheimdiensten. Dass dem nichtso ist, wird nicht zuletzt von Eco schon lange vertreten. Die Nachricht an sich ist also nicht neu, auch Frau Dr. Eckert wird das wissen. Neu ist, dass diese Erkenntnis beginnt, sich in deröffentlichen Wahrnehmung durchzusetzen.
Und es tut sich was bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU): Die Vorbehalte schwinden gegenüber Cloud Services. Immer mehr mittelständische Unternehmen entscheiden sich fürAngebote aus der Cloud. Und das zu Recht, schließlich sind Cloud-basierende Angebote gegenüber intern betriebenen klar im Vorteil. Cloud Lösungen sind stets auf dem aktuellstenStand und schützen Unternehmen schon deshalb besser, als unzureichend gewartete interne Lösungen. Zudem arbeiten die Cloud-Anbieter mit einer großen, redundant ausgelegtenInfrastruktur, was kleine Firmen selbst aus finanziellen und personellen Gründen nicht vorhalten können.
Um diesen Trend weiter voranzutreiben, ist eines wichtig: Auch die Unternehmen, die derzeit noch eine skeptische Haltung gegenüber Cloud Computing einnehmen, müssen davon überzeugtwerden, dass der Einsatz von IT-Lösungen aus der Wolke sinnvoll ist. Hier ist Vertrauensbildung gefragt. Den KMU muss die Skepsis vor der Cloud genommen werden. Dazu können wir alle einenBeitrag leisten.
Zum Autor des Gastbeitrags:
Oliver Dehning ist Geschäftsführer der antispameurope GmbH, einem Anbieter von Managed Security Services, und engagiert sichlangjährig in der eco Kompetenzgruppe Sicherheit.
