25.06.2015

„Kein Ding wird mehr das sein, als das wir es kannten.“

Mit rasantem Tempo werden immer mehr Geräte in das Internet der Dinge eingemeindet. Wie geht der Verbraucher mit den „smarten“ Funktionen um? Kann er der Entwicklung folgen? Diese und weitere Fragen haben eco und YouGov im Rahmen einer gemeinsamen Studie gestellt. Im Interview verrät eco Geschäftsführer Harald A. Summa ein paar Ergebnisse.

Herr Summa, wird das „Internet der Dinge“ vom Verbraucher verstanden?

Ja, grundsätzlich schon. Wie immer gibt es zwei Gruppen, die Early Adopter, die sich mit Begeisterung auf die technischen Möglichkeiten stürzen, und den überwiegenden Teil der Nutzer, der etwas zurückhaltender ist. Letztere sind etwas kritischer und skeptischer, profitieren aber von den Erfahrungen der ersten Gruppe.

Was sind denn die größten Vorbehalte der Mehrheit?

An erster Stelle stehen Sicherheitsfragen und die Sorge um den Kontrollverlust. Die meisten Befragten finden es beispielsweise prima, wenn sich bei einer leeren Wohnung die Türen und Fenster automatisch schließen. Auf der anderen Seite haben mehr als die Hälfte Sorgen, ob sich die Wohnungstür per Gesichtserkennung für die richtigen Personen öffnet.

Aber die Vorzüge sind auch bekannt?

Auf jeden Fall! Es gibt schon einige Anwendungen, die die Befragten überzeugen. Wenn sich zum Beispiel Kosten durch eine Smart-Home-Heizung oder intelligente Glühbirnen reduzieren lassen. Oder wenn automatisch gewarnt wird, dass Lebensmittel kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum stehen. Ich glaube, die Bequemlichkeit wird vielen smarten Produkten den Weg ebnen.

Ist die „smarte“ Entwicklung überhaupt aufzuhalten?

Ich denke nicht und es würde auch keinen Sinn machen. Wenn Geräte künftig ins Netz gehen, passiert das, weil wir es so wollen und die Dinge uns besser dienen sollen. Abgesehen von der Kostenersparnis wird der Verbraucher schnell die weiteren Vorteile erkennen. Wir wollen ja nicht nur überleben, sondern leben. Und wir wollen auch unterhalten werden. All das wird uns das Internet der Dinge bieten. Ich bin davon überzeugt, kein Ding wird mehr das sein, als das wir es kannten.

Wer werden die Treiber sein?

Da dürfen wir uns alle überraschen lassen. Seit es das Internet gibt, kamen die Innovationen immer wieder von Unternehmen, die vorher niemand auf dem Zettel hatte. Und das ist den Verbrauchern auch bewusst. Interessanterweise sehen viele Befragte die Expertise für Produktinnovationen nicht unbedingt bei den branchenklassischen Unternehmen wie Heizungsbauern oder Autoherstellern. Sie können sich zum Beispiel das selbstfahrende Auto auch sehr gut von Google vorstellen.