Die Mobilität der Zukunft ist digital, vernetzt und auf Abruf verfügbar. Zentralisierte Service- und Datenplattformen ermitteln mithilfe künstlicher Intelligenz die komfortabelste und effiziente Route, bieten Verbraucherinnen das optimale Verkehrsmittel, um von A nach B zu kommen und steuern Verkehrsflüsse optimal aus. Das entlastet nicht nur Verkehrsinfrastrukturen und Verbraucher:innen, sondern auch Ressourcen und Umwelt.
Das vernetzte Mobilitätsökosystem der Zukunft benötigt vor allem eines: Daten. Die sinnvolle Verknüpfung und smarte Auswertung der wachsenden Datenmengen ist der Schlüssel zu Innovation und nachhaltiger, bedarfsorientierter Mobilität.
Die diesjährige IAA trägt das Motto „Experience Connected Mobillity“ – doch bis dahin ist es in Deutschland noch ein weiter Weg. Ursächlich für das fehlende Tempo auf dem Weg zur smarten nachhaltigen Mobilität sind insbesondere Vorbehalte und Rechtsunsicherheit im Umgang mit Mobilitätsdaten. Um den Weg zur digitalen Transformation des Mobilitätsökosystems zu ebnen und die Verkehrswende zu beschleunigen, hat eco jüngst ein Leitlinien-Papier veröffentlicht. Das vollständige Leitlinien-Papier steht zum Download bereit.
Kurz-Überblick: eco Leitlinien zum Umgang mit Mobilitätsdaten
Rechtsunsicherheiten beseitigen
Die gemeinsame Nutzung von Mobilitätsdaten wird derzeit häufig durch eine komplexe Rechtslage und Unklarheiten bei der Datenhoheit und dem Datenschutz behindert. Diesem Problem gilt es mit einer Bündelung der bestehenden Rechtsvorschriften sowie klareren Regeln bei der Datenhoheit, insbesondere im Bereich der Fahrzeugdaten zu begegnen.
Datenbereitstellung verbessern
Die Datenbestände der öffentlichen Hand und von kommunalen Verkehrsunternehmen sind für Smart-City-Projekte, Sharing-Anbieter aber auch für autonomes Fahren von teils enormer Bedeutung. Um die Verfügbarkeit dieser Daten zu verbessern, braucht es einen Rechtsanspruch auf Open Data für Daten der öffentlichen Hand und eine bessere technische und personelle Ausstattung der Kommunen.
Bereitstellung und Zugang vereinfachen
Die Bereitstellung von Mobilitätsdaten sollte, wenn möglich, über eine einzelne Plattform erfolgen. Diese sollte auf europäischer Ebene angesiedelt sein, damit der Austausch und die Nutzung von Daten europaweit ohne Hürden stattfinden kann. Zumindest müssen die nationalen Datenräume interoperabel sein. Ein Zugriff auf Daten sollte nur nach einer Identifizierung erfolgen können, um Transparenz für die Dateninhaber zu schaffen.
Gemeinsame Standards definieren
Durch die zahlreichen Datenquellen sind gemeinsame Datenstandards unerlässlich, um eine Nutzung, Zusammenführung und den Austausch zu ermöglichen. Datenstandards sollten dabei im Dialog mit allen relevanten Stakeholdern im Rahmen von Multi-Stakeholder-Formaten und Normungsgremien entwickelt werden.
Leistungsfähige digitale Infrastrukturen schaffen
Für die vollständige Hebung der Potenziale von Mobilitätsdaten muss die notwendige Infrastruktur geschaffen und ausgebaut werden. Dies gilt in Bezug auf die Gigabitinfrastruktur, Speicherkapazitäten in Rechenzentren, sowie Smarte Verkehrstechnik. Hier besteht in Deutschland nach wie vor Aufholbedarf.
Potenziale neuer Mobilitätsformen stärker nutzen
Sharing-Anbieter und andere datengetriebene Mobilitätsdienstleister erfüllen schon heute eine wichtige Funktion bei der Mobilität von Bürger:innen in vielen Städten und Gemeinden. Ihre Vorteile gilt es stärker zu nutzen, etwa durch eine Einbindung der Anbieter in die städtischen Verkehrsplanungen und Apps. SmartCity und Smart-Region-Projekte sollten zudem stärker und langfristiger gefördert und vorangetrieben werden.
Das vollständige Leitlinien-Papier steht zum Download bereit.