04.05.2018

Nachbericht: KG Internet of Things auf der Hannover Messe

Die Kompetenzgruppe Internet of Things des eco Verbands traf sich traditionell zu einer Guided Tour auf der Hannover Messe. Unter dem Motto „Connect & Collaborate – the industry in digital transformation“ steuerte die Gruppe unterschiedliche Lösungsanbieter aus verschiedenen Segmenten der IoT-Wertschöpfungskette an und erhielt Einblicke in entsprechende Produkte, Projekte, Partnerschaften und Ökosysteme. Zuvor wurde gab es zum genannten Motto eine Diskussionsrunde.

Hierzu lud der eco Verband in die IC Lounge des Messe-Informationszentrums. Als offizielle Gesprächspartner begrüßten wir Andreas Keiger, Executive Vice President Global Business Unit IT, Rittal GmbH & Co. KG, und Michael Sahnau, Digital Business Transformation (IoT), Microsoft Deutschland. Unter der Leitung von Dr. Bettina Horster, Direktorin der Kompetenzgruppe Internet of Things und Vorstand der VIVAI Software AG, entwickelte sich eine hoch interessante Diskussion, an der sich im Verlauf mehr und mehr alle Anwesenden beteiligten. Anknüpfend an die Ergebnisse der eco-Studie „Der deutsche Industrial IoT Markt“ wollten wir die Fragen zu Markt und Ökosystem erörtern, u.a. warum branchenübergreifende Kooperationen so wichtig sind für erfolgreiche Industrie 4.0-Projekte und wie sich Wertschöpfungsprozesse durch neue Formen der Datennutzung ändern.

Andreas Keiger sieht die Zukunft der Datenverarbeitung edge-getrieben. Seine Überzeugung: „2023 sind Rechenzentren zu 50% dort, wo die Daten zum Großteil entstehen.“ Für das Gelingen von IoT-Systemen sei insbesondere die Connectivity an den IoT-Interfaces wichtig, damit IT und OT (Operations Technologie) nahtlos ineinandergreifen können. Keiger hält für Unternehmer außerdem eine Spezialisierung in der Wertschöpfungskette für unabdingbar („man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen“).

Michael Sahnau merkt an, dass Firmen sich über ihre Positionierung Gedanken machen müssen. Es sei wichtig, nachzudenken, mit wem ich ein Kooperationsmodell eingehe, ohne Gefahr zu laufen, dass der „Partner“ in einigen Jahren das Geschäftsmodell kopiert. Für die erfolgreiche Realisierung von IoT-Angeboten brauche man eine kritische Masse an Abnehmern. Das verdeutlichen die Migrationen von einst konkurrierenden Kartendiensten sowie DriveNow und Car2Go.

Positionieren, Spezialisieren und zielgerichtet kooperieren – diese Erfolgsfaktoren für den Industrial IoT-Markt nahmen die Teilnehmer mit auf die anschließende Guided Tour durch die Messehallen. eco-Mitglied Rittal hieß uns an seinem Gemeinschaftsstand mit Phoenix Contact und Eplan willkommen und zeigte ein Paradebeispiel für gelungene Kooperationen in Industrie 4.0 und Smart Engineering. Das Technologienetzwerk vereint diverse Segmente entlang der Wertschöpfungskette: von der digitalen Bereitstellung der Komponentendaten in Form eines digitalen Artikels über den Prozess, in dem der digitale Zwilling des Schaltschranks entsteht, bis hin zur digital angebundenen und intelligenten Produktion, die mit den Daten des digitalen Zwillings arbeitet. Über Augmented Reality ist sogar eine angeleitete Prüfung des Endprodukts anhand der digitalen „Norm“ möglich.

Connect & Collaborate: Die KG IoT erörtert auf der Hannover Messe die Erfolgsfaktoren der Industrie 4.0 (Nachbericht) 4

Das nächste eco-Mitglied auf unserer Tour: Microsoft. Hier erfuhren wir viel über Business-Lösungen rund um Azure und erfolgreiche IoT-Partnerprojekte, unter anderem mit dem Technologiekonzern Bühler. Die Schweizer nutzen über Kameras und Sensoren gesammelte und in Azure IoT analysierte Daten, um kontaminiertes Getreide zu erkennen und auszusortieren und damit die Lebensmittelqualität massiv zu erhöhen. Microsoft und Bühler demonstrierten eine funktionierende Kollaboration aus Software- und Industrielösungsanbietern.

Connect & Collaborate: Die KG IoT erörtert auf der Hannover Messe die Erfolgsfaktoren der Industrie 4.0 (Nachbericht) 1

In der Folge steuerte unsere Guided Tour noch einige weitere Unternehmen an. Finale Station war die Deutsche Telekom, die uns ihr umfassendes Produktportfolio mit den Schwerpunkten smarte Planung, smarte Produktion und smarte Logistik präsentierte. Auch hier zeigte sich, dass es ohne Partnerschaften am Markt nicht geht: Der Industriekonzerns Eaton hat seine Komponenten und Maschinen mit entsprechenden Sensoren so zu smarten Objekten umgestaltet, dass sie über Narrowband IoT und IoT-Plattform von Telekom beziehungsweise T-Systems in einer Predictive Maintenance-Lösung dem Betreiber erweiterten Service bieten.

Unsere Mitglieder demonstrierten: Die Internetwirtschaft spiele bei der Gestaltung der digitalen Transformation die entscheidende Rolle. Entscheidend für den Erfolg ist dabei die industrie- und segmentübergreifende Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen.

Mit vielen Eindrücken und der Gewissheit, dass die Internetwirtschaft die entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Industrie 4.0 spielt, klang die Tour aus.
Vielen Dank an alle, die vor Ort waren und für entsprechende Impulse gesorgt haben!

Connect & Collaborate: Die KG IoT erörtert auf der Hannover Messe die Erfolgsfaktoren der Industrie 4.0 (Nachbericht) 3