Green Mountain AS ist neues Mitglied der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland. Die Initiative wurde 2018 unter dem Dach des eco Verbands gegründet und ist ein Zusammenschluss führender Vertreter:innen des Ökosystems digitaler Infrastrukturen. Im Drei-Fragen-Interview spricht Andreas Herden, Senior Vice President Germany and Continental Europa, über Chancen und Herausforderungen für den Digitalstandort Deutschland und was aus seiner Sicht an oberster Stelle der politischen Agenda stehen sollte.
Herr Herden, die Wurzeln von Green Mountain liegen in Norwegen, aktuell planen Sie in Mainz Ihren ersten deutschen Rechenzentrumsstandort. Welche Vorteile, aber auch Herausforderungen sehen Sie für den Digitalstandort Deutschland in Bezug auf die digitale Infrastruktur?
Deutschland ist eine der größten Volkswirtschaften der Welt. Deutschland verfügt über eine starke technologische Basis, Innovationsgeist und eine Wirtschaft, die nachhaltige digitale Infrastrukturen benötigt. Das digitale Epi-Zentrum hierfür ist nach wie vor Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet. Andere Regionen schließen aber sehr, sehr schnell auf. Berlin und München sind gerade in Bezug auf (neue) Rechenzentrumsstandorte ganz vorne mit dabei. Umso wichtiger, dass die Top Themen wie Abbau von regulatorischen Hürden, Fachkräftemangel und der Ausbau von Glasfaser- und Breitbrandstrecken zügig vorangetrieben wird. Von daher ist es wichtig, dass Politik, Unternehmen und Verbände gemeinsam Hand in Hand die Herausforderungen angehen und den Digitalstandort Deutschland stärken. Und genau hier wollen wir von Green Mountain aktiv unterstützen und unseren Beitrag in Deutschland und Europa leisten.
Was kann die Bundesregierung von skandinavischen Ländern wie Norwegen lernen? Und was sollte Ihrer Meinung nach an oberster Stelle der politischen Agenda stehen?
Norwegen ist ein Vorreiter in Sachen erneuerbare Energien und Digitalisierung. Nahezu 100% der benötigten und exportierten Energie wird aus Wasser und Windkraft erzeugt. Norwegen ist auch das erste Land der Welt welches eine von der Regierung erlassene Digitalstrategie verpflichtend herausgegeben hat. Diese ist eine lebendige und gelebte Strategie, in der Erfahrungen direkt in zukünftige Ausrichtungen und Prioritäten einfließen. Von daher kann ich nur empfehlen eine aktive und gelebte Partnerschaft zu praktizieren, in der die internationale Zusammenarbeit und die Entwicklung von gemeinsamen digitalen Lösungen ganz oben auf der Agenda stehen.
Green Mountain ist jüngstes Mitglied der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen. Warum haben Sie sich der Initiative angeschlossen und worauf freuen Sie sich im Austausch mit den anderen Mitgliedern?
Green Mountain ist ein Betreiber von nachhaltigen und grünen Rechenzentren. Das „Green“ ist Teil unserer Unternehmensphilosophie, -strategie und somit auch Priorität für jeden Mitarbeiter. Neben Norwegen, wo wir bereits grüne Rechenzentren betreiben, wollen wir diese – so weit wie möglich – auch nach Europa zu bringen. Unsere ersten (ent-) stehen in London und Frankfurt. Weitere sind geplant. Der Beitritt zur „Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen“ gibt uns die Möglichkeit uns aktiv und sichtbar in der Politik und Verbänden zu engagieren und einzubringen. Wir verstehen uns hier als Partner der seine Erfahrungen teilt.