06.11.2018

New Work Check: Über Weiterbildungskultur, Diversity & die aktive Gestaltung der neuen Arbeitswelt

„Die Begriffe ‚New Work‘ oder ‚Arbeiten 4.0‘ beschreiben die Entwicklungen und Innovationsprozesse, die die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt begleiten, dabei ist vielen gar nicht klar, was genau darunter zu verstehen ist. Ein gesamtgesellschaftlicher Konsens darüber ist längst überfällig“, so begrüßte Oliver Süme, eco-Vorstandsvorsitzender am 6. November die Gäste aus Politik und Wirtschaft beim eco New Work Check. Der Verband der Internetwirtschaft hatte am Dienstagabend in die Design Offices eingeladen, um mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft zu den Themenkomplexen „Digitalisierung der Arbeitswelt: Chancen & Potentiale optimal nutzen“ und „Diversity in der Digitalen Arbeitswelt: Vielfalt, Teilhabe, Gleichstellung“ zu diskutieren.

Den Diskussionen vorangegangen war eine Keynote von Staatssekretär Björn Böhning, in der dieser betonte, dass die zentrale Antwort für die Bewältigung des digitalen Strukturwandels in der Arbeitswelt und die Basis für künftiges Fachkräftewissen die Neukonzeption von Weiterbildung sei. Darum will das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) auch zeitnah seine Nationale Weiterbildungsstrategie vorstellen, wesentlicher Baustein für die Nationale Weiterbildungsstrategie sei aber bereits das Qualifizierungschancengesetz des BMAS. Für die Bundesregierung sei dies ein wichtiger, aber auch nur ein erster konkreter Schritt zur Etablierung einer neuen Weiterbildungskultur und aktiven Gestaltung der neuen Arbeitswelt, so Böhning.

Die Digitalisierung der Arbeitswelt und der Arbeitsprozesse bringt viele Veränderungen und Herausforderungen mit sich, sie bietet aber vor allem neue innovative Chancen für eine flexiblere Gestaltung des Arbeitsalltags, die es jetzt zu nutzen gilt. Dazu braucht es Rahmenbedingungen, die es den Unternehmen und Mitarbeitenden einerseits ermöglichen, sich optimal zu entwickeln und die andererseits das Potential haben, digitale Arbeit nachhaltig zu fördern, so die Bilanz der ersten Podiumsdiskussion mit Astrid Aupperle (Leiterin Gesellschaftliches Engagement/ Microsoft), Björn Böhning (Staatssekretär BMAS, SPD), Birke Bull-Bischoff (MdB, Die Linke), Mareike Jacobshagen (Marketing Managerin, Interxion), Beate Müller-Gemmeke (MdB, Bündnis90/Die Grünen) und Oliver Süme.

Um die Digitalbranche und das allgemeine Wirtschaftswachstum Deutschlands jedoch nachhaltig fördern zu können, müssen schon heute die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Die besten und klügsten Köpfe für Deutschland zu gewinnen und diese auch in Deutschland zu halten, um so dem sogenannten Brain-Drain entgegenzuwirken, ist eine Schlüsselaufgabe der Zukunft. Entscheidend sei dabei aber auch die möglichst breit gefächerte Zusammenstellung der Teams und Mitarbeitenden in Unternehmen: Stichwort „Diversity“. Insbesondere mit Blick auf die Internetwirtschaft wären mehr Frauen in Fach- und vor allem auch Führungspositionen wünschenswert. Gegenwärtig steht dem Fachkräftemangel eine Generation hochqualifizierter Frauen gegenüber, deren Potential es zu nutzen gelte. Aber auch das Thema „Kulturdiversität“, das insbesondere mit Blick auf die Fachkräftesicherung vermehrt an Bedeutung gewinnt, wird Gesellschaft und Wirtschaft zukünftig stärker herausfordern – so das Fazit der zweiten Podiumsdiskussion mit Dr. Laura Sophie Dornheim, (Head Of Communications, eyeo), Yasmin Fahimi (MdB, SPD), Lucia Falkenberg (Chief People Officer/ Personalleitung, eco e.V.), Elisabeth Kurek (Diversity & Inclusion Working Group Founder, i2c), Dr. Thomas Sattelberger (MdB, FDP) und Kai Whittaker (MdB, CDU).

Im Anschluss an die Diskussionen lud eco zum Faktencheck: Gemeinsam mit dem Publikum und den mit den Branchen- und Regierungsvertretern wurde via Live-Voting überprüft, inwieweit Aspekte der digitalen Arbeitswelt und das Thema Diversity tatsächlich schon umgesetzt werden.

Abschließend ging Dorothee Bär, Staatsministerin im Bundeskanzleramt und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung in ihrem Impuls nochmal ganz gezielt auf das Thema „Diversity in der Digitalen Arbeitswelt: für ein stabiles Wirtschaftswachstum Deutschlands“ ein. Dabei betonte die Staatsministerin, dass die digitale Revolution im Kern eine soziale sei. Die Transformation der Arbeitswelt ermöglicht ganz neue Chancen der Teilhabe: Geografische Distanzen und Präsenz vor Ort sind keine Faktoren mehr. Die Digitalisierung eröffnet erhebliche Potenziale, etwa für ländliche Regionen, für Menschen mit Familie oder für ältere Menschen, die weniger mobil sind. Das ist eine große Chance für gleichwertigere Lebensverhältnisse, so Bär.

Weitere Eindrücke des Abends finden Sie in unserer Bildergalerie.

New Work Check: Über Weiterbildungskultur, Diversity & die aktive Gestaltung der neuen Arbeitswelt