Für eine effektive Bekämpfung rechtswidriger Internetinhalte ist es wichtig, national wie international mit vielen relevanten Akteuren vernetzt zu sein. Die eco Beschwerdestelle präsentierte deshalb am 3. April gemeinsam mit Tiemo Wölken, Mitglied des Europäischen Parlaments, die dritte Ausgabe des eigenständigen Jahresberichtes der eco Beschwerdestelle im Rahmen eines politischen Frühstücks auch im Europäischen Parlament.
Der Jahresbericht dokumentiert erfolgreich, dass das Prinzip Löschen statt Sperren funktioniert, trotz eines erheblichen Beschwerdeaufkommens: Im Jahr 2018 waren es (ohne Hinweise zu Spam und Inhalten aus dem Usenet) insgesamt 8.671 entsprechende Fälle. Hiervon waren 3.097 Fälle tatsächlich berechtigt, knapp drei Viertel betrafen Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen.
In aktuellen politischen Debatten auf europäischer Ebene wird aktuell immer wieder die Frage laut, welche Methoden für einen guten und modernen Jugendmedienschutz erforderlich sind, beziehungsweise wie Kinderpornografie besser bekämpft werden kann. Dabei werden technische Lösungsansätze immer häufiger als Patentrezept verstanden.
„Als Betreiber der eco Beschwerdestelle begegnen wir den Herausforderungen im Umgang mit Hinweisen auf strafbare Inhalte oder Inhalte mit jugendmedienschutzrechtlicher Relevanz. Regelmäßig erhalten wir Hinweise auf Missbrauchsdarstellungen von Minderjährigen, Gewaltdarstellungen sowie rassistische und andere Inhalte mit Strafrechts- oder Jugendschutzrelevanz. Maßnahmen wie Upload-Filter laborieren an den vermeintlichen Symptomen herum und tragen jedoch nichts zur Bekämpfung der Ursachen bei“, erklärte Alexandra Koch-Skiba, Leiterin der eco Beschwerdestelle im Rahmen der Präsentationsveranstaltung in Brüssel.
Insgesamt konnten im vergangen Jahr 96,33 % aller von der eco Beschwerdestelle monierten Inhalte entfernt bzw. anderweitig (z. B. durch die Implementierung von Altersverifikationssystemen) legalisiert werden– weltweit! Das zeigt, dass Selbstregulierung funktioniert – auch international.
Eine effektive Ursachenbekämpfung illegaler Internetinhalte erfordert einen breiten Schulterschluss und muss als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen werden: Im Rahmen der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Beschwerdestellen und Strafverfolgungsbehörden zeigen Internetprovider und Unternehmen über die Landesgrenzen hinaus schon heute viel Verantwortung.
Der ausführliche Jahresbericht 2018 der eco Beschwerdestelle steht unter go.eco.de/Beschwerdestelle2018 in deutscher und englischer Sprache zum Download bereit.
Die eco Beschwerdestelle hat seit über 20 Jahren das Ziel, illegale Inhalte im Netz zu bekämpfen. Sie ist in das System der regulierten Selbstregulierung eingebettet und hat insbesondere die Aufgabe, den Jugendschutz im Internet zu verbessern. Dabei kooperiert sie seit Beginn auch mit Strafverfolgungsbehörden, insbesondere dem Bundeskriminalamt.
Alle Informationen zur eco Beschwerdestelle finden Sie auf der neuen Homepage: Beschwerdestelle.eco.de