14.06.2010

Strom ist eine der drei operativen Säulen eines Rechenzentrums

Arbeitskreis untersuchte Stromverfügbarkeit für Rechenzentren

Am 8. Juni 2010 traf sich der Arbeitskreis Datacenter zu seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause. 32 Teilnehmer verfolgten in Köln die Vorträge von Klaus Clasen,Michael Schumacher und Björn Vortisch zur Stromverfügbarkeit und Strombeschaffung.

In seinem Vortrag „99,999…% Verfügbarkeit – Stromversorgung im Rechenzentrum“ ging Klaus Clasen, Geschäftsführer der Notstrom-Technik-Clasen GmbH auf Energieversorgungskonzepte,USV-Architekturen und Redundanz-Konzepte ein. In einer Gegenüberstellung herkömmlicher und neuerer USV-Technologien zeigte Herr Clasen anschaulich Unterschiede in den Leistungsfaktoren auf.Anhand von Beispielrechnungen ließen sich die Einsparpotentiale bei der Umrüstung auf neueste USV-Technologien verdeutlichen. Herr Clasen schloss seinen Vortrag mit einerHandlungsempfehlung für die Planung und Auswahl von Notstromanlagen. Er empfahl nur ausreichend erprobte Anlagen zu wählen, auf Hersteller mit entsprechend geschultem Servicepersonal undKapazität zu setzen. Die Sicherstellung der Ersatzteilversorgung und kurzer Responsezeiten seien ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium. Durch den Einsatz von Batterieüberwachungssystemenwird ein frühzeitiges Erkennen von Ausfällen ermöglicht.

Michael Schumacher, Senior Systems Engineer der APC by Schneider Electric stellte in seinem Vortrag „Flexible Leistungsverteilung und -messung im Rechenzentrum“ unterschiedlicheKabelführungskonzepte im Rechenzentrum vor. Hier kommen neben der klassischen Stromzuführung im Doppelboden auch deckenmontierte Kabeltrassen sowie Zuführungstrassen direkt auf derOberseite der Racks zum Einsatz. Beim Einsatz von Stromschienen werden viele Einzelkabel durch einen gemeinsamen, verlustarmen Versorgungsstrang ersetzt. Zusätzlich kann hierbei oftmals auch dieBrandlast reduziert werden. Weiterhin ging Herr Schumacher auf das Monitoring von Schaltanlagen ein. Moderne Schaltanlagen sind mit einem Netanalysator ausgestattet. ÜberKommunikationsschnittstellen können Messdaten z.B. an ein RZ-Managementsystem weitergeleitet werden.

Nach der anschließenden Networking-Pause, bei der die Teilnehmer die Zeit wieder zu einem regen Informationsaustausch mit Referenten, eco-Ansprechpartnern und dem Arbeitskreisleiter HerrnWaldhauser nutzten, referierte Björn Vortisch, Geschäftsführer der enexion GmbH zum Thema „Strombeschaffung im liberalisierten Markt – Nutzung aller Optimierungshebel schafftWettbewerbsvorteile“. Herr Vortisch stellte zu Beginn seines Vortrages die Situation im liberalisierten Energiemarkt dar. Seit der Liberalisierung ist die Professionalität der Vorgehensweise derEnergiebeschaffung wettbewerbsrelevant geworden. Er stellte die Risiken und Chancen im volatilen Warentermingeschäft dar, identifizierte Netzkosten und Abgaben als eigenständigeOptimierungsfelder und informierte die Teilnehmer über Preisbildung, Marktbreite und Risikostreuung. Besondere Kennzeichen im Energiemarkt seien z.B. die Nichtlagerfähigkeit undPreisspannenweiten von größer als 50% je Lieferjahr.

Im Anschluss an die Fachvorträge hatten die Teilnehmer nochmals Gelegenheit in einer abschließenden Podiumsdiskussion mit allen Referenten offengebliebene Fragen zu klären. Dr. BélaWaldhauser dankte allen Referenten vielmals für ihre spannenden und informativen Beiträge.