13.07.2021

Studie zeigt: Mittelstand verschenkt Online-Potenzial

Eine Studie von eco und absolit Dr. Schwarz Consulting zeigt: Mittelständische Industrieunternehmen holen bei der Digitalisierung noch zu langsam auf. So lässt jede zweite Website (46 Prozent) Nutzer mehr als vier Sekunden warten. Paid Advertising setzt sich bei Traffic-schwachen Seiten weiterhin nicht durch.

Mittelständische Industrieunternehmen setzen immer stärker auf den digitalen Kundendialog, verschenken zugleich jedoch noch immer Potenzial. Das zeigt die Studie „Benchmarks der Internetnutzung 2021“ von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. und absolit Dr. Schwarz Consulting. Optimistisch stimmt die Studienautoren beispielsweise, dass 89 Prozent der Baumaschinenhersteller in Paid Advertising investieren. Über die Hälfte der Halbleiterhersteller stellen Nutzern eine mobile App zur Verfügung und 84 Prozent der Baustoffzulieferer gewinnen aktiv neue Leads über die eigene Online-Präsenz. Die Studie analysiert jährlich die Internetnutzung von Top-Unternehmen der DACH-Region. Gegenstand der heute veröffentlichten neuesten Studienversion sind 5.029 Unternehmen aus neun Branchen mit insgesamt 227 Sektoren.

Weiterhin Zurückhaltung bei Paid Advertising

Großes Verbesserungspotenzial sehen die Studienautoren jedoch bei den Ladezeiten der mobilen Webseiten. Knapp jede zweite Unternehmens-Seite (46 Prozent) lädt auf mobilen Geräten so langsam, dass Nutzer mehr als vier Sekunden warten müssen. „Unternehmen investieren viel in Content und Call-to-Action-Elemente, um die Attraktivität des eigenen Web-Auftritts zu erhöhen. Doch diese Bemühungen verpuffen, wenn die grundlegende Performance der mobilen Webseite nicht stimmt“, so der Studienautor und eco Experte für Online-Marketing Dr. Torsten Schwarz. „Ein angenehmes Nutzererlebnis auf der Webseite ist die Voraussetzung für ein gutes Suchmaschinen-Ranking und für Conversions und Nutzerinteraktionen.“

Schwarz rät den mittelständischen Unternehmen zudem, gezielt digital zu werben. Der Anteil von Unternehmen, welche bezahlte Such-, Display-, Facebook- oder Instagram-Werbeanzeigen buchen, stieg im Jahresvergleich nur um knapp ein Prozent. Zögerlich sind hier vor allem Firmen, die eine vergleichsweise geringe Online-Reichweite haben. Während Unternehmen mit einem monatlichen Traffic von über 100.000 Besuchern fast gänzlich in zusätzliche digitale Werbeplätze investieren, liegt dieser Wert bei Webseiten mit bis zu 10.000 Besuchern pro Monat gerade noch bei 41 Prozent.

Internet-Sicherheit ist weiterhin unzureichend

Wie bereits im letzten Jahr zeigte die Studie auch 2021 gravierende Mängel hinsichtlich des Domain- und Markenschutzes. 45 Prozent der betrachteten Unternehmen ergreifen keine Maßnahmen, welche den Versand von E-Mails über nicht autorisierte Server verhindert. Eine Überwachung der verdächtigen E-Mails über die eigene Domain (DMARC) findet zwar bei 48 Prozent statt. Doch nur sieben Prozent der Unternehmen geben dem Mailbox-Provider die Anweisung, verdächtige Mails nicht zuzustellen. Zudem zeigt die Studie, dass deutsche Unternehmen in ihrer Kommunikation persönlicher werden. Bei neun Prozent der Webseiten werden Besucher mit „Du“ angesprochen – zwei Prozent mehr als 2020.

Download Kurzversion der Studie „Benchmarks der Internetnutzung 2021“

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