22.02.2013

Süddeutsches Planer-Trio begeisterte norddeutsche RZ-Experten

Seminar “Quo vadis RZ?” informierte über alle Funktionsbereiche im Rechenzentrum

Hamburg, 21.02.2013 – Bereits zum zweiten mal bot eco’s Datacenter Expert Group den eintägigen Workshop “Quo vadis Rechenzentrum?” mitgroßem Erfolg an.

Der Seminarleiter und langjährige RZ-Planer Gerhard Leo Büttner nahm mit seinem Team die 21 angereisten RZ-Experten mit auf eine spannende Reise durch alle Funktionsbereicheeines Rechenzentrums.















Nach der Begrüßung durch den Gastgeber Achim Pfleiderer, Stulz GmbH, entfachte Büttner ein wahres Feuerwerk an kreativer Wissensvermittlung.

Der Datacenter Expert Know-How Transfer genannte Ansatz beinhaltet sowohl interaktive als auch spontane Methoden um den Teilnehmern den aktuellen Stand der Technik sowie kommende Trendsim Bereich der RZ-Infrastruktur und des Facility-Managements anschaulich näher zu bringen.

Es sind immer die kleinen Dinge, die zur Katastrophe führen

Zu Beginn des Workshops gab Büttner einen Überblick auf die Fünf Tugenden im Rechenzentrum. Neben Autarkie, Funktionstrennung und einem in sich geschlossenenBetreiber-Modell (Closed Shop) nannte er auch Modularität und Redundanz als herausragende Eigenschaften eines sicheren RZ-Betriebs.

Es schlossen sich Gedanken zur Standortwahl, Gefahrenprävention und Täteranalyse an – gefolgt von einem Ausflug in die baulichen Strukturen eines Rechenzentrums.

Beton ist nicht flexibel

Wertvolle Tipps erhielten die Teilnehmer u.a. für eine richtige Dimensionierung und Auslegung von Sicherheitstüren, Schleusensystemen, Raumhöhe und -größe oder etwa denoptimalen Kurvenradius für den Materialtransport mit Hubwagen.

Keller- oder Etagen-RZ? – Alleinstehend oder Haus-in-Haus? – Ein Ein-Standort- oder doch lieber ein Zwei-Standort-Konzept? Und falls ja, in welcher Entfernung? – All dies warenFragen, die der Planer detailliert mit den angereisten RZ-Experten im Dialog klären konnte.

Wenn der Ventilator rückwärts läuft

Im Anschluss an eine erste Kaffee- und Networking-Pause leitete Robert Ambros auf die Themen Stromversorgung und Klimatechnik über.

So fehle es z.B. vielen RZ’s immer noch an einer richtig ausgeführten Selektivitäts-Berechnung. Auch habe das Thema Blitzeinschlag und Galvanische Trennung in den vergangenenJahren, bedingt durch den Klimawandel, wieder mehr an Relevanz gewonnen.

Zum Thema Klimatisierung gab Ambros einen Überblick auf verschiedene Kühlungsmethoden wie die Kühlung mit Luft (direkt und indirekt), Grundwasser, Geothermie sowie die Kühlungmittels Oberflächengewässer.

Nachtschicht im Kabel-Bergwerk

Nach der Mittagspause, die von den RZ-Experten zum angeregten Dialog untereinander sowie mit den Referenten ausgiebig genutzt wurde, informierte Guntram Geiger über die neuestenTrends aus der Welt der Verkabelung und der Netzwerk-Komponenten.

Als Ziel einer guten Netzwerk-Planung nannte der u.a. eine Optimierung der Kabellängen sowie eine optimale Anordnung der aktiven und passiven Netzwerk-Komponenten innerhalb einesServer-Racks.

Eine große Herausforderung sei heute der Umgang mit dem Thema Bandbreiten-Steigerung. Auch die zunehmende Verdichtung der Server-Komponenten im Rack stelle viele Netzwerk-Techniker imDatacenter vor neue Probleme.

Eine spätere Rückbaubarkeit von Netzwerkkabeln muss bereits heute im Verkabelungs-Konzept ausreichend berücksichtigt sein.

Cabling-on-demand, Kupfer vs. Glasfaser sowie Multi-/Single-Mode waren weitere Schlagworte die Geiger den Teilnehmern detailliert erläuterte.

Brandschutz – immer noch ein brandheißes Thema

Die wichtigste Aufgabe eines Rechenzentrums ist und bleibt die Aufrechterhaltung des laufenden Server-Betriebs! Wesentlich wichtiger als einen Brand zu löschen sei deshalb die präventiveBrandvermeidung, so Gerhard Büttner im sich anschließenden Themenblock “Brandschutz”.

Argon, Inergen, Stickstoff und CO2 – Welche Eigenschaften stecken hinter diesen Löschgasen? Welche Vor- und Nachteile sind mit diesen Löschmethoden verbunden? – Hier gabBüttner einen anschaulichen Exkurs in die Chemie und die damit verbundenen Verbrennungs-Prozesse.

Das Vier-Augen-Dialog-System

Den Abschluss des ganztägigen Technologie-Updates bildete das Thema Gefahren-Prävention. Hier zeigte Robert Ambros den aktuellen Stand der Technik für die BereicheEinbruchmeldeanlagen, Wasserwarnanlagen, Zutrittskontrolle und Videoüberwachung auf.

Die vermittelten Inhalte fanden bei den teilnehmenden RZ-Experten großen Anklang. An die mit viel Engagement und Kreativität vermittelten Themen schloss sich eine lebhafteAbschluss-Diskussion an.

Weitere Fotos des Quo-vadis-Workshops finden Sie in unserem Flickr-Album.