Erfolgreicher Abschluss der Seminar-Reihe "Das eco 5 Sterne Rechenzentrum plus" in Frankfurt
Frankfurt, 09.02.2017 – Über 40 Infrastruktur-Experten trafen sich im Schulungs- und Trainings-Zentrum stockzwo um sich im Rahmen der Seminar-Reihe "Das eco 5 Sterne Rechenzentrum plus" über neueste Entwicklungen im Bereich der RZ-Infrastruktur zu informieren.
Nach der Begrüßung durch die Organisatoren Roland Broch und Werner Theiner, eco e.V., gab Gastgeber Ulrich Terrahe, DC-CE RZ-Beratung, den Teilnehmern einen Einblick in das mit modernster 3D-Präsentationstechnik ausgestattete Schulungszentrum "stockzwo".
Was kostet ein Rechenzentrum? – Diese Frage konnte Ulrich Terrahe in der sich anschließenden Keynote den teilnehmenden RZ-Experten anhand von Beispiel-Kalkulationen für verschiedene Betriebs-Modelle anschaulich näher bringen. Laut Terrahe spielten Grundstückspreise bei der RZ-Planung in der Regel eine untergeordnete Rolle. Investitions- und Betriebskosten, allen voran aber die Energiekosten seien die ausschlaggebenden Faktoren bei einer 10-jährigen TCO-Betrachtung.
Das sich Kälte auch ohne alkoholbasierte Kältemittel effizient und kostensparend erzeugen lässt demonstrierte eindrucksvoll Peter Rauer von der Efficient Energy GmbH. Das 2006 gegründete Unternehmen erzeugt Kälte mittels eines resonanzarmen Radialturbokompressors.
Die Anlage erfordere keine zusätzlichen Freikühleinrichtungen. Da das Ozonabbaupotential (ODP) sowie das Treibhauspotential (GWP) bei Null liegen, könne auch eine CO2-neutrale Kühlung erreicht werden.
Welche Anforderungen stellt die Industrie zukünftig an Präzisionsklimageräte? – Diese und weitere Fragen beantwortete Roger Bellof vom italienischen Klimaspezialisten RC Group in seinem Vortrag "Go Green – die X-Revolution".
Um eine objektive Effizienz-Betrachtung durchzuführen plädierte Bellof für den Einsatz des partiellen PUE (pPUE) als Kennziffer zur Effizienz-Messung. Neben Sicherheit, Verfügbarkeit und Energieeffizienz nannte er Wirtschaftlichkeit sowie Umwelt- und Wartungsfreundlichkeit als bestimmende Anforderungsmerkmale für die Präzisionsklimatisierung im Serverraum.
Ein Blackout kann die wirtschaftliche Existenz eines Rechenzentrums in Frage stellen. Betreiber treffen deshalb mit entsprechenden Notstrom-Konzepten Vorsorge gegen diesen Ernstfall – Aber eignen sich alle Konzepte für sämtliche Betreiber-Modelle gleichermaßen?
Dieser Fragestellung ging Klaus Clasen von der Notstromtechnik Clasen GmbH nach. Folgerichtig ging er in seiner Präsentation auf verschiedene Auswahlkriterien zur Ermittlung einer energieeffizienten Notstrom-Versorgung ein und stellte unterschiedliche USV-Architekturen mit ihren Spezifika vor.
Wie lassen sich Strom- und Klimatechnik optimal im und auf das Server-Rack verteilen? Warum sollte Modularität hierbei oberste Priorität geniessen?
Oliver Rohner von der Daxten GmbH gab den RZ-Experten einen Überblick auf unterschiedliche Verteilkonzepte im Doppelboden sowie an der Decke eines Serverraums.
Häufig stünden RZ-Betreiber bei der Effizienzberechnung vor dem Problem fehlender oder unzureichender Kennziffern. Rohner plädierte hier für ein ganzheitliches Monitoring im Serverraum. In seinem abschließenden Best-Practice Beispiel zeigte er, dass sich auch durch Ertüchtigungsmaßnahmen von Bestandsrechenzentren ansehnliche Effizienzsteigerungen erzielen lassen.
"Effiziente Kühlung ist Luft-Management" – Thermische Probleme stellen die Hauptursache für Geräteausfälle im Serverraum dar. Die Kühlung dieser Geräte benötigt durchschnittlich immer noch 20-30% des Gesamt-Strombedarfs eines Rechenzentrums.
Markus Gerber, Schroff Pentair, brachte in seinem Vortrag nicht nur die Herausforderungen vor denen IT und Facility-Management häufig stehen auf den Punkt, sondern zeigte auch anschaulich Lösungswege auf.
Welche Anforderungen stellt ein Rechenzentrum an den Brandschutz? Welche Besonderheiten müssen beachtet werden? – Diese und weitere Fragen konnte Bernd Barten von der minimax GmbH & Co. KG den Gästen praxisnah in seinem Abschlussvortrag vermitteln.
Neben den Hauptkriterien des möglichst unterbrechungsfreien Betriebs während der Löschung sowie der schnellen Wiederherstellung der Betriebsbereitschaft konnte Barten eine Vielzahl weiterer Kriterien nennen die für einen sicheren und effizienten Betrieb erforderlich sind.