15.02.2022

5 Fakten zur Nachhaltigkeitswirkung von Rechenzentren: eco Allianz digitale Infrastrukturen fordert schnellen Ausbau erneuerbarer Energien

Die digitale Transformation hat Auswirkungen auf verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte wie beispielsweise Ressourceneffizienz und die Erreichung von Klimaschutzzielen.

Die Ampelkoalition hat die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit daher auch erstmals in ihrem Koalitionsvertrag eng miteinander verknüpft.

 Die unter dem Dach von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. gegründete Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen begrüßt dies ausdrücklich und bestätigt, dass diese beiden Themen zusammengedacht werden müssen, weil digitale Infrastrukturen sowie digitale Technologien und Dienste große Potenziale für die Bewältigung des Klimawandels und weitere Nachhaltigkeitsziele bieten.

Die Rechenzentrenbetreiber betonen in diesem Zusammenhang besonders die Bedeutung eines zügigen Ausbaus erneuerbarer Energien am Standort Deutschland.

Das Vorziehen des Kohleausstiegs auf 2030 bewerten die Unternehmen als ambitioniert, aber die ausreichende Umstellung auf Versorgung mit erneuerbaren Energien unbedingt notwendig, um die damit verbundenen Herausforderungen für die Wirtschaft, insbesondere Rechenzentren, die nun schon bis 2027 klimaneutral laufen sollen, konstruktiv zu flankieren. Das geplante Ende der EEG-Umlage ab 2023 wird in diesem Kontext als hilfreich angesehen.

„Die Mitglieder der unter dem Dach des eco – Verband der Internetwirtschaft gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland haben sich zum Ziel gesetzt, ihren Teil zur Erreichung der deutschen und europäischen Klimaziele beizutragen. Und schon heute ist die Ökobilanz der Digitalisierung positiv, in zahlreichen Wirtschaftsbereichen wird netto CO2 durch digitale Technologien und -anwendungen eingespart“, sagt dazu Dr. Béla Waldhauser, Sprecher der Allianz. Nur ein Tag Homeoffice in der Woche könne, laut Greenpeace, beispielsweise 1,6 Millionen Tonnen CO2 im Jahr in Deutschland einsparen – Dank digitaler Technologien.

„Wir sind als Betreiber digitaler Infrastrukturen stolz darauf, in den letzten Jahren immer energieeffizienter die Digitalisierung vorangetrieben zu haben und auch in Sachen Abwärmenutzung erste Schritte gemeinsam mit den Kommunen und Stadtwerken zu gehen“, so Waldhauser weiter.

„Wir würden uns hier ein schnelleres Vorgehen in Sachen Kooperation und Planungsverfahren wünschen, aber vor allem muss Deutschland deutlich schneller die Klimawende vorantreiben. Rechenzentrenbetreiber sind per se erstmal keine CO2-Emmitenten, sondern Energiekonsumenten und in Sachen Energiemix hat Deutschland schlichtweg ein kritikwürdiges, da auf fossilen Brennstoffen basierendes, Angebot für uns. Daher gilt, es schneller erneuerbare Energien in ausreichender Menge bereitzustellen. Mit unseren kontinuierlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und wenn uns der benötigte Energiemix zur Verfügung gestellt wird, können wir unseren Beitrag zur Erreichung der ambitionierten Klimaschutzziele der Koalitionsparteien leisten. Kurzum: Um die ambitionierten Ziele dieses Koalitionsvertrages in Sachen Klimaneutralität für Rechenzentren zu erreichen, müssen Wirtschaft und Politik auf Bundes, Landes- und kommunaler Ebene eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Wir sind dazu bereit“, so Dr. Béla Waldhauser, Sprecher der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland.

5 Fakten zur Nachhaltigkeitswirkung von Rechenzentren

  1. Die CO2-Emissionen europäischer Rechenzentren entwickeln sich seit 2015 rückläufig. Sie benötigen heute pro Workload 12-mal weniger Energie als noch im Jahr 2010.
  2. Durch konsequente Abwärmenutzung von Rechenzentren könnten 2030 in Frankfurt am Main – dem Sitz des weltweit größten Internetaustauschknotens – sämtliche Wohn- und Büroräume CO2 neutral geheizt werden.
  3. Generell gilt: Der Wechsel zu professionellen Cloudcomputinganbietern spart Unternehmen bis zu 80 Prozent Strom im Vergleich zur selbstständig betriebenen lokalen Infrastruktur.
  4. Der Mobilfunkstandard 5G überträgt die gleiche Datenmenge mit fast 80 Prozent weniger Energie als sein Vorgänger 4G. Die Datenübertragung via Glasfaserkabel benötigt rund 5-mal weniger Energie im Vergleich zu Kupferanschlüssen
  5. Laut des Instituts der deutschen Wirtschaft könnte allein das produzierende Gewerbe durch die Hebelwirkung der Digitalisierung bis zu 10 Mrd. Euro einsparen und gleichzeitig nachhaltig Ressourcen schonen.
Bela Waldhauser