- eco Umfrage zum Schulstart nach den Sommerferien zeigt weiterhin deutliche Defizite bei digitaler Bildung
- DigitalPakt Schule 2.0 muss jetzt schleunigst festgezurrt werden
- Mehr digitale Kompetenzen bei Lehrkräften wünschen sich 58,1 Prozent der Deutschen
- eco Verband fordert flächendeckende Vermittlung von IT-Kenntnissen und Grundlagen der Informatik
Bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen gibt es an deutschen Schulen viel Luft nach oben: 88,1 Prozent der Deutschen fordern bessere digitale Bildung an Schulen, doch ein Durchbruch ist mit dem Beginn des neuen Schuljahrs 2023/2024 nicht zu erwarten. Der im Mai 2024 auslaufende DigitalPakt Schule erhält, trotz gegenteiliger Festlegungen der Ampelregierung in ihrem Koalitionsvertrag, bisher keine Anschlussfinanzierung im aktuellen Haushaltsplan der Bundesregierung.
Eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage unter 2.513 Deutschen des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des eco Verbands zeigt jedoch deutlich: Die Mehrheit der Deutschen (58,1 Prozent) will eine Förderung digitaler Kompetenzen bei Lehrkräften. Eine bessere technische Ausstattung wünscht sich jede und jeder zweite Deutsche (50 Prozent). 37,8 Prozent fordern Informatik als Pflichtfach.
„Deutschland kann es sich schlichtweg nicht länger leisten, dass lediglich Glück und Zufall oder das Engagement einzelner Lehrer:innen und Schulen darüber bestimmen, ob Schüler:innen in Deutschland in Sachen digitaler Kompetenzen sachgerecht unterrichtet werden oder nicht“, sagt eco Geschäftsführer Alexander Rabe. Tatsächlich fehlt es an vielen Schulen noch an den nötigen digitalen Infrastrukturen wie etwa Breitbandzugang und WLAN. Auch die technische Ausstattung mit Endgeräten und das dazugehörige Know-how lässt vielerorts zu wünschen übrig. „Wir brauchen für die Lehrkräfte regelmäßige Fortbildungen im Umgang mit digitalen Technologien und zur Konzeption didaktischer Konzepte digitaler Bildung. Ebenso bedarf es der Etablierung zuverlässiger Lernplattformen, um Partizipation und Teilhabe an digitaler Bildung flächendeckend zu gewährleisten“, so Rabe weiter.
Der Zugang zu digitaler Bildung ist Voraussetzung für erfolgreiche Digitalisierung und Innovationsfähigkeit
Der eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. fordert Bund und Länder dazu auf, jetzt zu handeln. Die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen müsse Grundlagen der Programmierung genauso wie die Bedeutung und Funktion von Algorithmen sowie Datenkompetenz beinhalten. Informatik muss als Pflichtfach Eingang in die Curricula aller allgemeinbildenden Schulen finden. Zudem müssen didaktische Konzepte der Informatik und digitaler Bildung flächendeckend in Schulen in Deutschland Einzug halten, damit zukünftig mündige und ethisch vertretbare Entscheidungen im Umgang mit digitalen Technologien und Anwendungen gewährleistet sind.
„Digitale Bildung ist die zentrale Zukunftsaufgabe, um die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft souverän gestalten zu können. Der Zugang zu digitaler Bildung in allen Stufen des Bildungssystems und während aller Phasen des Bildungsweges ist eine grundlegende Voraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung der Arbeitswelt und letztlich der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands“, so Rabe weiter. „Um die Innovationskraft der deutschen Volkswirtschaft und die Bereitstellung geeigneter Fachkräfte langfristig zu sichern, gilt es nicht nur flächendeckend IT-Kenntnisse und Grundlagen der Informatik zu vermitteln, sondern auch die Urteilsfähigkeit und Lösungskompetenz in den Fokus bildungspolitischer Bemühungen zu stellen und so auch für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen.“
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