Berlin, 28. Oktober 2020 – Im Ausschuss Digitale Agenda geht es am heutigen Mittwoch um die Datensouveränität im Zusammenhang mit dem Projekt GAIA-X. Als geladener Sachverständiger wird auch Andreas Weiss, eco Geschäftsbereichsleiter digitale Geschäftsmodelle, am Fachgespräch des Ausschusses teilnehmen. Vorab hat der Verband eine ausführliche Stellungnahme veröffentlicht, die hier abgerufen werden kann.
„GAIA-X hat das Potential, zum europäischen Standard für Cloudcomputing zu werden und unseren Wettbewerbsvorteil deutlich auszubauen“, sagt Andreas Weiss. „Ein wesentlicher Faktor dabei ist die europäische Regulierung und die damit verbundenen europäischen Wertungen im Bereich des Datenschutzes und der Sicherheit.“
Weiter hebt Weiss hervor, dass es bei dem Projekt weniger darum ginge, alles neu zu erfinden, sondern Bewährtes und Bestehendes zusammenzuführen. „Es gilt, Datenräume mit den zukunftsweisenden, oftmals kleinen Unternehmen zu verbinden und einen Innovationsraum zu schaffen, der agil, sicher und im Einklang mit europäischen Werten und der EU-Gesetzgebung funktioniert“, so Weiss weiter. „Dieser Ansatz schließt keinen Akteur per se aus, setzt aber klare Anforderungen an die technische und organisatorische Beteiligung.“
Mehr als 300 Unternehmen und Organisationen haben sich in kürzester Zeit aktiv in die Gestaltung von GAIA-X eingebracht. Rund 75 Prozent davon sind der Privatwirtschaft zuzuordnen, wovon wiederum die Hälfte zum Bereich der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zählt.
„Mit Blick auf den digitalen Binnenmarkt bietet GAIA-X gerade für KMU große Chancen“, so Weiss weiter. „Insbesondere die Betreiber digitaler Infrastrukturen und die Marktbedingungen, die sie in Deutschland vorfinden, sollten daher von der Politik stärker in digitalpolitische Strategien einbezogen werden.“
Die öffentliche Sitzung des Ausschusses Digitale Agenda wird heute von 16 bis 18 Uhr live auf www.bundestag.de übertragen.
Zum Projekt GAIA-X
Mit GAIA-X streben Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft eine leistungs- sowie wettbewerbsfähige, sichere und vertrauenswürdige Dateninfrastruktur für Europa an. Seit der Projektvorstellung auf dem Digital-Gipfel im Oktober 2019 arbeiten mehrere hundert Experten an dem umfassenden europäischen Datenökosystem mit. So ist entlang konkreter Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Wirtschaftsbranchen und dem öffentlichen Sektor eine initiale technische Architektur entstanden, auf der sich Daten breit zugänglich machen und vertrauensvoll austauschen lassen werden.
Bereits 2021 soll GAIA-X funktional sein und europäischen Firmen eine Alternative neben den weltweiten Hyperscalern für Speicher-, Software- und Rechendienstleistungen über das Internet geben. Im Kern stehen Datensouveränität, Datenverfügbarkeit in Europa und die Förderung von Innovation für die europäische Wirtschaft im Vordergrund.