29.03.2018

Backup-Kultur in Deutschland hat viel Entwicklungspotenzial

  • Zum World Backup Day am 31.03. fordert der eco Verband ein stärkeres Bewusstsein für das Thema Datensicherung
  • Backups schützen Unternehmen und Privatpersonen vor Datenverlust, beispielsweise bei Ransomware-Vorfällen und Hardware-Schäden

Backups retten Daten, sind in Deutschland jedoch noch lange nicht in einem angemessenen Maße üblich. Täglich verlieren Unternehmen wichtige Daten und Privatpersonen unwiederbringliche Erinnerungen wie Familienfotos, Videos und E-Mails. „Backups sind nicht nur Nice-to-have, sondern eine Notwendigkeit in unserer digitalisierten Lebens- und Arbeitswelt“, sagt Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitglieder Services und Security-Experte im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V.

Private Daten am stärksten gefährdet

„Ob aufgrund von Hard- oder Softwarefehlern, Geräteverlust oder Cyberkriminellen – die Möglichkeiten sind vielfältig, Daten für immer zu verlieren, wenn es kein Backup gibt“, so Markus Schaffrin weiter. Während große Unternehmen angemessene Datensicherungs-Systeme bereits nutzen, hinken kleine und mittelständische Unternehmen sowie Privatpersonen oft noch hinterher. Laut IT-Security-Studie 2017 des eco Verbands konnten 78 Prozent der Unternehmen nach einem Ransomware-Vorfall ein Backup zurückspielen. Private Daten sind nach einem solchen Vorfall jedoch meist verloren: Laut einer statistischen Untersuchung des World Backup Days haben 30 Prozent der Verbraucher ihre Geräte nie gesichert.

„Die Frage ist nicht, ob Ihr Computer, Ihr Tablet oder Ihr Smartphone irgendwann einmal den Dienst quittieren. Die Frage lautet, wann das passieren wird“, gibt der World Backup Day zu bedenken. „Die Hälfte der aktuell im Einsatz befindlichen Festplatten wird voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren den Dienst quittieren, inklusive dem Verlust der darauf gespeicherten Daten“, heißt es auf der Website weiter.

Cloud-Lösungen und externe Speichermedien machen Backups einfach

Kopien von allen Daten an einem zweiten, sicheren Ort abzulegen ist dabei heute einfacher denn je. Anwendungen für Computer, Tablets und Smartphones machen die Sicherung für jeden in kurzer Zeit möglich – beispielsweise über Cloudlösungen oder externe Gerätespeicher. „Die Datensicherung des Computers und der mobilen Geräte sollte wie das tägliche Zähneputzen zu einem unverzichtbaren Ritual werden – nicht nur zum World Backup Day am 31. März“, fordert Schaffrin.

Die drei häufigsten Verlustszenarien
1. Der technische Ausfall: Zu 33 Prozent fallen die Geräte aufgrund eines technischen Defekts einfach so aus – natürlich wenn man nicht damit rechnet.
2. Zufälliger Schaden: Zu 18 Prozent sind Verlust oder ein zufälliger Schaden wie ein zerbrochenes Smartphone für Datenverlust verantwortlich.
3. Die Infektion: Zu 13 Prozent werden die gespeicherten Daten Opfer von Trojanern, Viren oder Übergriffen von Kriminellen über Schadcode.
Quelle: Repräsentative Umfrage des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) anlässlich des World Back-up Days 2018.

Die Initiative Botfrei, ein Service von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V., hat im Botfrei-Wiki allgemeine Informationen zu Backups und diverse Anleitungen für die Betriebssysteme Windows, Android und iOS zusammengestellt.

 

Markus Schaffrin