- eco Verband gibt Federführung in der Konzeption und Umsetzung der Sicherheits-Kampagne botfrei.de in neue Hände
- eco wird Projekt weiterhin unterstützen und bleibt als Partner an strategischer Ausrichtung beteiligt
- Fortführung der Projektumgebung über 2018 hinaus gesichert
Nach rund zehn Jahren legt eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. die Federführung in der Konzeption und Umsetzung der Sicherheitskampagne botfrei.de in die Hände seines Mitgliedsunternehmens eyeo GmbH und wird die Initiative zukünftig als strategischer Kooperationspartner begleiten. Der eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. hat dazu heute mit der eyeo GmbH eine entsprechende Vereinbarung bekannt gegeben. Damit wird fünf Jahre nach dem Ende der Projektförderung von botfrei.de der Fortbestand der Plattform zur Erkennung und Beseitigung von Computer-Infektionen gesichert. Seit 2015 hatte der eco Verband das Projekt auf eigene Kosten fortgeführt. eyeo übernimmt sämtliche Assets von botfrei.de sowie die Projektverantwortung.
„Mit der Entwicklung von botfrei.de wollten wir 2009 Wirtschaft und Bevölkerung für das Thema der Bedrohungen ihrer Rechner und Netzwerke durch Schadsoftware sensibilisieren“, erläutert Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitglieder Services des eco Verbands. „Dieses Ziel haben wir voll erreicht. Nun ist die Zeit gekommen, das Projekt gemeinsam mit eyeo fit für die Zukunft zu machen.“
eco selbst konzentriert sich im IT-Sicherheits-Bereich – neben der Unterstützung für botfrei.de – vermehrt auf Themen im B2B-Umfeld und neue Entwicklungen in diesem Segment wie beispielsweise Blockchain und Künstliche Intelligenz (KI). Darüber hinaus stehen im Fokus der zukünftigen Verbandsaktivitäten auch weiterhin die jährlich wachsende IT-Security-Fachkonferenz Internet Security Days (ISDs) und die Durchführung von Forschungsprojekten wie etwa das vom BMWi geförderte Projekt SIWECOS, welches Unternehmen dabei unterstützt, die Verbreitung von Schadcode über ihre Webseiten abzuwehren.
„Für das heute einfach verfügbare Angebot an Tools und Services, die Infektionen vorbeugen und mögliche Auswirkungen klein halten, hat eco Basisunterstützung geliefert“, ergänzt Schaffrin. „Mittlerweile ist jedoch eine Vielfalt von Desktop, Mobile, Web, IoT Devices etc. entstanden, für die eine jeweils fokussierte Weiterentwicklung notwendig sein wird, für die eyeo über das notwendige technologische Know-how und die Entwicklungskapazitäten verfügt.“ Der bisherige botfrei-Projektleiter Peter Meyer wird zum Jahreswechsel von eco zur eyeo GmbH wechseln und das Projekt auch künftig weiterhin begleiten.
„botfrei.de mit seiner großen Nutzungsintensität von mehr als 70.000 Abrufen im Monat ist die ideale Ergänzung für unser Produktportfolio, das Endkunden hilft, die Kontrolle über ihre Web-Erfahrung zu erhalten“, sagt Till Faida, Geschäftsführer der eyeo GmbH. „Wir kommen damit unserem Anspruch, gemeinsam das Internet zu verbessern und nachhaltige Lösungen für die Zukunft des Webs zu entwickeln, einen weiteren Schritt näher.“
Die Erfolgsgeschichte von botfrei.de
Als 2009 botfrei.de ins Leben gerufen wurde, gehörte Deutschland bei der Infektion von Arbeitsplatzrechnern mit Malware noch zu den unrühmlichen Spitzenreitern. Der Conficker-Wurm brachte weltweit Computernetzwerke zum Erliegen und infizierte Krankenhäuser, Behörden, Unternehmen und kritische Infrastrukturen. Und obwohl Conficker an sich relativ harmlos war, entstand dennoch ein immenser wirtschaftlicher Schaden – insbesondere hier in Deutschland.
Als Reaktion wurde auf dem IT-Gipfel im Dezember 2009 das Projekt botfrei.de vorgestellt. Mit der finanziellen Unterstützung des Bundesministeriums des Inneren (BMI), der Beteiligung der großen deutschen Internet Service Provider, einiger Antivirus-Anbieter sowie Medienpartnern wurden der eco Verband und das BSI beauftragt, ein Anti-Botnet-Beratungszentrum in Betrieb zu nehmen. Es nahm 2010 während der Vorläuferveranstaltung der heutigen Internet Security Days den Betrieb auf. Deutschland sollte damit aus den Top 10 der Länder geführt werden, von deren PCs Netzkriminalität ausgeht. Nur zwei Jahre später war dieses Ziel bereits erreicht.
Nach Ende der finanziellen Förderung durch das BMI im Jahr 2013 führte der eco Verband das Botnet-Beratungszentrum zunächst auf eigene Kosten fort und entwickelte mit mehreren festangestellten Mitarbeitern die Plattform zur Malware-Beseitigung erfolgreich weiter. Botfrei.de kämpfte federführend gegen die DNS-Changer-Infektionen 2012 und beteiligte sich an zahlreichen Botnet-Takedowns. Zuletzt nahm es das Avalanche Botnet im Dezember 2016 ins Visier und beteiligte sich an der Entdeckung der Chimera-Ransomware, des sogenannten „Bewerbungs-Trojaners“ im Sommer 2015. Durch die Zusammenarbeit mit dem Software-Anbieter eyeo GmbH eröffnet sich für das Projekt nun die Perspektive der künftigen Finanzierung.