- 86,4 Prozent der Wähler:innen informieren sich online über Politik
- Jüngere informieren sich in sozialen Medien, Ältere setzen auf traditionellere TV- und Printmedien
Die bevorstehende Abstimmung über die Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am heutigen Montag markiert einen zentralen politischen Wendepunkt knapp zwei Monate vor der Bundestagswahl im Februar 2025. Eine aktuelle Umfrage von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V., durchgeführt von Civey, zeigt: Digitale Informationsquellen dominieren zunehmend die politische Meinungsbildung der deutschen Wähler:innen.
Junge Wähler:innen setzen verstärkt auf digitale Plattformen bei politischer Meinungsbildung
Die repräsentative Umfrage zeigt, dass sich die Informationssuche im Vorfeld der Bundestagswahl zunehmend ins Digitale verlagert. 86,4 Prozent der Deutschen nutzen digitale Medien und Tools wie soziale Netzwerke, Youtube, den Wahl-O-Mat, Bildungs-Websites und Foren oder Podcasts als Quelle für politische Informationen. Insbesondere die jüngeren Wähler:innen zwischen 18 und 29 Jahren greifen dabei verstärkt auf soziale Medien (48,9%) und Bildungsplattformen wie den Wahl-O-Mat (39,8%) sowie auf Bildungswebseiten wie bpb.de (23,8%) zurück, die sie aktiv zur Vorbereitung auf politische Entscheidungen nutzen. Im Gegensatz dazu setzen ältere Befragte ab 65 Jahren weiterhin stark auf klassische TV- und Printmedien wie ARD, Spiegel oder FAZ (65,1%).
Die Ergebnisse verdeutlichen den wachsenden Einfluss sozialer Medien und digitaler Tools wie des Wahl-O-Mats auf die politische Meinungsbildung in Deutschland. Oliver Süme, eco Vorstandsvorsitzender betont in diesem Zusammenhang: „Digitalisierung verändert die politische Entscheidungsfindung schon heute grundlegend. Soziale Medien bieten nicht nur Informationen, sondern auch Raum für Austausch und direkte Interaktion mit Parteien und Kandidat:innen. Gleichzeitig erfordert diese wachsende Vielfalt an Nachrichtenquellen eine hohe Medienkompetenz.“
Medienkompetenz und digitaler Diskurs
Süme unterstreicht: „Ohne umfassende Medienkompetenz, die bereits in der Schule vermittelt wird, könnte der digitale Diskurs zunehmend auch von Falschinformationen dominiert werden.“
Über die Umfrage
Die Umfrage wurde von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. in Auftrag gegeben und vom Meinungsforschungsinstitut Civey durchgeführt. Befragt wurden 2.501 volljährige Bundesbürger:innen am 11. und 12. Dezember 2024. Die Ergebnisse sind repräsentativ. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,5 %.