21.06.2021

eco Wahlbarometer: 97 Prozent der Deutschen unzufrieden mit digitaler Bildung und Verwaltung

Nur etwa 3 Prozent der Bürger:innen sind zufrieden mit der Digitalpolitik der Bundesregierung in den Bereichen Digitale Bildung & Verwaltung. Wie bewerten Netzpolitiker die aktuelle Situation und was wollen sie konkret verbessern? eco macht am 23. Juni den netzpolitischen Parteiencheck zur Bundestagswahl jetzt anmelden!

Wenige Monate vor der Bundestagswahl nimmt die Unzufriedenheit mit der Digitalpolitik der Großen Koalition weiter zu. Lediglich rund drei Prozent der Bürger:innen in Deutschland sind in den Bereichen digitale Bildung (2,8 Prozent) und digitale Verwaltung (3,1 Prozent) mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden.*

Das zeigt das digitalpolitische Wahlbarometer, das eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey sowie mit Unterstützung des Vodafone Instituts, Leaseweb und Huawei entwickelt hat. Das Wahlbarometer liefert bis zur Bundestagswahl am 26. September ein repräsentatives Stimmungsbild der Gesamtbevölkerung in Deutschland zu digitalpolitischen Themen in Echtzeit.

Zufriedenheitswerte sinken seit April weiter

So wird im Zeitverlauf deutlich: Die Zufriedenheit der Bürger:innen schwindet weiter. Am 1. April dieses Jahres hatten 4,1 Prozent der Bürger:innen angegeben, zufrieden mit der Digitalpolitik der Bundesregierung im Bereich digitale Bildung zu sein. Bei der digitalen Verwaltung lag der Wert zu diesem Zeitpunkt noch bei 3,9 Prozent.

„Es liegen zähe Monate im Homeschooling hinter uns, die die bestehenden Defizite der digitalen Bildung offensichtlich gemacht haben“, sagt eco Vorstandsvorsitzender Oliver Süme. „Es fehlen bundesweite Konzepte für die Umsetzung des digitalen Unterrichts. Hinzu kommt die ernüchternde Erkenntnis, dass Staat und Verwaltung schlichtweg bei der Digitalisierung hinterherhinken – die dauerhaft schlechten Bewertungen verwundern mich also nicht. Staat und Verwaltung müssen digitaler werden.“

Oliver Süme: Neue Bundesregierung muss über Legislaturperiode hinausdenken

Neben dem Ausbau digitaler Lernplattformen und Investitionen in moderne Informations- und Kommunikationstechnologie fordert Süme didaktische Lehr- und Lernkonzepte für die Vermittlung digitaler Kompetenzen an Schulen. Weiter müssten die öffentliche Verwaltung, Ämter und Behörden jetzt eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung übernehmen. Laut Süme fehle es hier vor allem an übergreifenden digitalen Konzepten für Verwaltungsanwendungen und sichere digitale Identitäten.

„Positiv ist, dass die Digitalisierung zumindest einen höheren Stellenwert auf der politischen Agenda und im Wahlkampf erhalten hat“, so Süme weiter. „Digitale Tools und Anwendungen haben unserer Gesellschaft durch die Krise geholfen und das Potenzial der Digitalisierung aufgezeigt. Auch wenn die Freude über den Präsenzunterricht und die allmähliche Rückkehr in das ‚normale‘ Leben groß ist, brauchen wir Konzepte für die bundesweite Umsetzung des digitalen Unterrichts. Das virtuelle Klassenzimmer muss gleichberechtigter Bestandteil des Bildungssystems sein. Das Bildungssystem in Deutschland braucht ein digitales Update. Hier darf die nächste Bundesregierung nicht nachlassen und muss zukunftsorientiert und strategisch denken – am besten noch weit über die nächste Legislaturperiode hinaus.“

Digitale Gesellschaft: Netzpolitischer Parteiencheck am 23. Juni, live ab 18 Uhr

Wie stehen die verschiedenen Parteien zu den Themenbereichen digitale Bildung & Verwaltung und was wollen sie in der nächsten Legislaturperiode konkret verbessern? eco macht am 23. Juni den netzpolitischen Check unter den Parteien mit Regierungsverantwortung auf Bundes- oder Landesebene zum Thema Digitale Gesellschaft. Der Livestream wird ab 18 Uhr auf eco.de übertragen.

In sechs Fragerunden mit je 90 Sekunden Statements pro Sprecher bringen Netzpolitiker ihre Parteiprogramme auf den Punkt. Im Vorab-Interview spricht FDP-Bundesvorsitzender Christian Lindner mit ecos Vorstandsvorsitzendem Oliver Süme und Moderator Sven Oswald über seine digitalpolitischen Topthemen für die kommende Legislaturperiode.

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!

 

Weitere Informationen und Links

 

*Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat im Auftrag von eco 5.110 Personen zwischen dem 24.02. und 19.06.2021 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Einwohner Deutschlands ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 2,5 Prozent.

Download der Pressemitteilung

Digitale Bildung