24.07.2017

„Eine Art eierlegende Wollmilchsau“

Als Rückgrat von Bitcoin und anderen digitalen Währungen ist die Blockchain bekannt geworden. Doch mit ihrer dezentralen Datenstruktur bietet sie eine Fülle weiterer Anwendungsmöglichkeiten. Welche es gibt und warum diese gerade für den Mittelstand interessant sind, erklärt Stephan Zimprich, Leiter der eco Kompetenzgruppe Blockchain, im Kurzinterview.

Herr Zimprich, warum glauben Sie, dass Blockchain zu einem Thema für den Mittelstand wird?

Weil die Technologie kaum Grenzen kennt und gerade der Mittelstand auf einfache und effiziente Prozesse angewiesen ist – hier kann die Blockchain in vielen Bereichen für gewaltige Fortschritte sorgen.
Welche konkreten Einsatzszenarien sehen Sie?

Die Blockchain-Technologie ist eine Art eierlegende Wollmilchsau – wo immer es um Transaktionen von Werten aller Art oder die revisions- und manipulationssichere Protokollierung von Ereignissen geht, kann die Technologie nicht nur Effizienzgewinne realisieren, sondern erlaubt in vielen Fällen völlig neue Ansätze. Sehr naheliegend sind Use Cases in der Logistik, wo schwerfällige Paper Trails überflüssig werden könnten, und im internationalen Warenverkehr, wo beispielsweise die Erteilung eines letter of credit in wenigen Stunden denkbar ist.

Laut der YouGov-Umfrage im Auftrag von eco denken 17 Prozent der Befragten über den Einsatz nach. Wie erklären Sie sich das noch überschaubare Interesse?

Es ist eine Basistechnologie, die sehr erklärungsbedürftig ist. Wenn Sie einem Menschen ein iPhone zeigen, dann erschließt sich auch für Unkundige der Nutzen sofort. Um die Blockchain zu verstehen, muss man sich recht lange mit dem Thema befassen.

Wie lautet Ihre Empfehlung für mittelständische Unternehmen im Hinblick auf Blockchain?

Ich würde empfehlen, die Zeit zu investieren, die nötig ist, um die Technologie und ihr Potenzial zu verstehen.

Ein Foto von Stephan Zimprich, Leiter der Kompetenzgruppe Blockchain ist hier erhältlich.

Stephan Zimprich
Kontaktperson